Ansprache auf der Gedenkfeier des Gesprächskreises „Möglichkeiten des Erinnerns“ (Gedenkstätten KZ Bisingen) am 09. November 2002 – von Hans Martin
Liebe Bisingerinnen und Bisinger, Her Bürgermeister Krüger, liebe Gäste, Freundinnen und Freunde,
wenn wir uns heute hier zusammengefunden haben, so wollen wir an eine Vergangenheit erinnern, die nicht vergehen darf.
Wir gedenken heute an die Reichspogromnacht vom 09. November 1938.
Wir wollen zweitens gedenken und Erinnern, an die 1158 ermordeten Häftlinge des Konzentrationslagers Bisingen, vor deren Gräbern wir stehen.
Und wir wollen drittens erinnern und gedenken an die 6 Millionen jüdischen Opfer, Männer, Frauen und Kinder des Holocaust / der Schoa und aller Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen.
Am 07. November 1938 erschießt der 17jährige deutsch-polnische Jude Herschel Grynszpan, in der deutschen Botschaft in Paris den Botschaftssekretär Ernst von Rath.
Er begeht die Tat aus Wut und Verzweiflung über die Ausweisung und Abschiebung seiner Familie und weiterer 1.000 deutsch-polnischer Juden über die Grenze nach Polen.
Diese Tat kommt den Nazis gerade recht, eine Hetztirade von Goebbels gibt das Signal zum Aufruhr. SA und SS-Horden entfesseln einen Terror gegen die jüdische Bevölkerung. Sie hatten einen idealen Vorwand für die Judenverfolgung.
– Die Juden werden gejagt, geprügelt und erschlagen.
– 267 Synagogen werden niedergebrannt.
– 7.500 Geschäfte und Wohnungen geplündert,
– 116 Frauen und Männer finden den Tod.
Gerne möchte ich empfehlen die vollständige, sehr bemerkenswerte Ansprache nachzulesen – hier: zum-70sten-jahrestag-der-reichspogromnacht