Otto Gunsbergers Tochter und Enkel am Technischen Gymnasium Balingen

Techn. Gymnasium Balingen, 18. Juli 2014. Besuch der Familie con Otto Gunsberger - ehemals KZ Bisingen -2von Dr. Ines Mayer, Bisingen – Pressereferentin /  Philipp-Matthäus-Hahn-Schule Balingen

Fast 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs gibt es kaum noch Überlebende des Holocaust. Letztes Jahr im April starb in Melbourne Otto Gunsberger, der im Frühjahr 1945 von den Lagern Auschwitz und Buchenwald kommend im KZ Bisingen Zwangsarbeit beim Schieferabbau verrichten musste.

2009 war er zum letztenmal hier und besuchte damals auch das Technische Gymnasium in Balingen. Nun möchten seine Tochter Claire Vosk und zwei seiner Enkel, Adrian und Andrew, die Mission fortführen und das Gespräch mit deutschen Schülern suchen.

Vor zwei 12er-Klassen des Balinger TGs berichtete Claire Vosk anschaulich vom Leidensweg ihres Vaters in der letzten Kriegsphase, aber auch vom Neubeginn in Australien und den eigenen Erfahrungen als Tochter zweier Holocaust-Überlebender. „Kann man in so einer Familie überhaupt eine normale Kindheit haben?“ fragt sie selbst und gibt eine bemerkenswerte Antwort: Gerade die Tatsache, dass Otto Gunsberger Schlimmes mitgemacht und viele Verluste erlitten hatte, habe ihn zu einem besonders liebevollen Vater für ihren Bruder und sie gemacht.

Wenn zuhause über den Holocaust gesprochen wurde, dann immer ohne Kollektivhass zu erzeugen, die Deutschen als Volk zu verurteilen. Im Gegenteil: Gunsberger habe immer die Menschen besonders herausgestellt, die damals geholfen hatten. Geschichte, so schreibt Gunsberger wenige Tage vor seinem Tod als Widmung in ein Buch, könne auf zwei Arten vermittelt werden: Die eine schüre Hass, die andre vermittle Toleranz. Er selbst habe sich immer der zweiten Variante verpflichtet gefühlt.

Dass diese Haltung auch auf die Enkel abgefärbt hat, zeigten die persönlichen Sätze, die der 20-jährige Adrian an die TG-Schüler richtete. Er bat sie, die Opfer des Holocaust nicht zu vergessen. Gerade in Zeiten, wo alte und neue Ressentiments aufflackern, sei eis wichtig, Frieden und Toleranz zu praktizieren, sich der Suche nach Sündenböcken entgegenzustellen. Was die TG-Schüler den Dreien am Ende mit auf den weg gaben, waren zwei einfache Worte: „Kommt wieder!“

Link zur Hohenzollerische Zeitung: „Für Frieden und Toleranz“

Techn. Gymnasium Balingen, 18.Juli 2014 Besuch der Familie von Otto Gunsberger, ehemals KZ Bisinsgen -3Techn. Gymnasium Balingen 18.7.2014 Besuch er Familie von Otto Gunsberger - ehemals KZ Bisingen -1Techn. Gymnasium Balingen, 18. Juli 2014 Besuch der Familie von Otto Gunsberger, ehemals KZ Bisingen -4Techn. Gymnasium Balingen, 18. Juli 2014. Thoughts of Otto Gunsberger and of his daughter Clair Vosk-5Techn. Gymnasium Balingen, 18. Juli 2014 - Gedanken von Otto Gunsberger und seiner Tochter Clair Vosk

Fotos U. Hentsch – per „klick“ vergrößern

 

Schülerinnen und Schüler der Weiherschule Hechingen besuchen die KZ Gedenkstätten Bisingen

Gedenkstätten KZ Bisingen Lerngang BVE Hechingen 7.7.2014 GeschichtslehrpfadBericht von Samantha Henle und Ferdiana Hadici, BVE Zollernalb (Fotos: Schülerinnen / Hentsch

Lerngang nach Bisingen am 7.Juli 2014

Die BVE Klasse und die Klasse BS1 ( Alice-Salomon-Schule und Weiherschule Hechingen zusammen mit den Lehrerinnen Frau Gölz und Frau Krug-Laub ) sind nach Bisingen gefahren um einen Lerngang zu machen, weil wir im Unterricht das Thema Verbrechen im Nationalsozialismus behandelt haben.

Wir hatten uns schon vorher informiert und wir wussten, dass viele Menschen von den Nazis getötet wurden.

In Bisingen hat Frau Wöhr uns den Geschichtslehrpfad   gezeigt. Wir sind dort hingegangen, wo die Gefangen arbeiten mussten. Die Gefangen mussten den Schiefer aus der Wand mit der Hand raus klopfen Sie hatten nicht mal richtige Werkzeuge.

Aus dem Schiefer wurde versucht Öl zu machen, aber es konnte nicht viel Öl gewonnen werden.Trotzdem mussten die Gefangen sehr hart arbeiten.

Danach sind wir dort hin gegangen, wo die Gefangen gewohnt haben. Sie haben nur in Baracken gelebt. Statt einem WC gab es nur ein Loch. Die Gefangen wurden gequält und einfach so umgebracht ohne Grund.

Anschließend sind wir in das Museum gefahren, da haben wir die Täter auf Bildern gesehen und auch Bilder von den Massengräbern. Einige wenige Opfer haben überlebt und man sieht auch ihre Bilder. Shalom Stamberg ist eines der Opfer. Er lebt noch und wohnt jetzt in Israel.

Was wir beim Lerngang gesehen haben, fanden wir sehr schlimm und es hat manche von uns sehr mitgenommen. Wir finden es schrecklich wie die Nazis mit dem gefangen Menschen umgegangen sind, obwohl die Gefangen denNazis nichts getan haben.

Viele Gefangene haben  nicht überlebt. Wir sind sehr traurig was die Nazis damals mit den Menschen gemacht haben. Wir finden so etwas darf nie  wieder passieren.

Bilder: 1+2 Geschichtslehrpfad Bisingen / 3+4 Geschichtslehrpfad Bisigen Schieferabbaukante / 5. Geschichtslehrpfad Bisingen Appellplatz / 6.7.8.9 Heimatmusuem Bisingen mit der Ausstellung: Mut zur Erinnerung – Mut zur Verantwortung

Gedenkstätten KZ Bisingen Lerngang BVE Hechingen 7.7.2014 Geschichtslehrpfad  2Gedenkstätten KZ Bisingen - Lerngang BVE Hechingen 7.7.2014 - SchieferabbaukanteGedenkstätten KZ Bisingen Lerngang BVE Hechingen 7.7.2014  - Schieferabbaukante -2Gedenkstätten KZ Bisingen Lerngang BVE Hechingen 7.7.2014 Geschichtslehrpfad -AppellplatzGedenkstätten KZ Bisingen Lerngang BVE Hechingen 7.7.2014 Heimatmuseum Bisingen -1Gedenkstätten KZ Bisingen Lerngang BVE Hechingen 7.7.2014 Heimatmuseum Bisingen -2KZ Gedenkstätten KZ Bisingen Lerngang BVE Hechingen 7.7.2014 Heimatmuseum Bisingen - 2aGedenkstätten KZ Bisingen Lerngang BVE Hechingen 7. 7. 2014  vor dem Heimatmusuem 

 Link: Weiherschule Hechingen – BVE Zollernalb

Claus Graf Schenk von Stauffenberg – Vortrag von Doris-Astrid Muth, Historikerin

Doris Muth im Heimatmuseum Bisingen 18.7.2014 -1Doris Muth im Heimatmuseum Biosingen 18.7.2014 -2Zum 18. Juli 2014 hatte der Verein Gedenkstätten KZ Bisingen zu einem Vortrag zum Thema „Claus Graf Schenk von Stauffenberg“ eingeladen. Dieter Grupp, Vorstandemitglied (1. Bild) hatte Doris-Astrid Muth, Historikerin, zu diesem Abend eingeladen. In einer Vorschau für die Lokalpresse schrieb Dieter Grupp: 

Am 20. Juli jährt sich zum 70. Mal das Attentat, mit dem Claus Graf Schenk von Stauffenberg vergeblich versucht hat, der NS-Diktatur unter Hitler ein Ende zu setzen. Dies nimmt der KZ-Gedenkstättenverein als Anlass, sich mit der Person Stauffenbergs auseinanderzusetzen. Dazu hat der Verein die Stauffenberg-Expertin Doris-Astrid Muth, Historikerin am Kreisarchiv Sigmaringen, als Referentin eingeladen, die am 18. Juli um 19.30 Uhr im Heimatmuseum Bisingen über das Thema „“Claus Schenk Graf von Stauffenberg – Porträt eines Widerstandskämpfers” sprechen wird. Doris-Astrid Muth hat die Ausstellung zu Stauffenberg in der Gedenkstätte in Albstadt-Lautlingen konzipiert und umgesetzt und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema.___ENDE 

20 ZuhörerInnen folgten nach der Begrüßung durch Grupp, dem fundierten in allen Punkten sachlichen Vortrag von Doris-Astrid  Muth, dem sich noch eine rege Fragerunde anschloss. Mit Applaus der Zuhörer und Dank seitens der Vereinsvorsitzenden an die Referentin des Abends wurde eine informative Versanstaltung zu Claus Graf Schenk von Stauffenberg abgeschlossen.

Der Verein Gedenkstätten KZ Bisingen dankt der Landeszentrale für politische Bildung, Stuttgart, Abteilung „Gedenkstättenarbeit“ für die großzügige finanzielle Unterstützung zur Durchfühung dieser Vortragsveranstaltung.

Die beiden hinzugefügten Presseberichte bringen eine Zusammenfassung der Vortragsinhalte.  

Fotos: Uta HentschDoris Muth im Heimatmuseum Bisingen 18.7.2014 -3Doris Muth im Heimatmuseum Bisingen 18.7.2014 -5Doris Muth im Heimatmuseum Bisingen 18.7.2014 -4jpgDoris Muth im Heimatmuseum Bisingen 18.7.2014 -6 SchwaBo 21. Juli 2014 - Doris Muth HoZoZei 21. Juli 2014 Doris Muth

Veranstaltung: Claus Graf Schenk von Stauffenberg im Heimatmuseum Bisingen

18.7. 2014 Veranstaltung mit Dotos MuthAm 20. Juli jährt sich zum 70. Mal das Attentat, mit dem Claus Graf Schenk von Stauffenberg vergeblich versucht hat, der NS-Diktatur unter Hitler ein Ende zu setzen. Dies nimmt der KZ-Gedenkstättenverein als Anlass, sich mit der Person Stauffenbergs auseinanderzusetzen.

Dazu hat der Verein die Stauffenberg-Expertin Doris-Astrid Muth, Historikerin am Kreisarchiv Sigmaringen, als Referentin eingeladen, die am Freitag, dem 18. Juli um 19.30 Uhr im Heimatmuseum Bisingen über das Thema “Claus Schenk Graf von Stauffenberg – Porträt eines Widerstandskämpferssprechen wird.

Doris-Astrid Muth hat die Ausstellung zu Stauffenberg in der Gedenkstätte in Albstadt-Lautlingen konzipiert und umgesetzt und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema. Im Anschluss an den Vortrag können Fragen gestellt werden. Der Eintritt ist kostenfrei. – Text: Dieter Grupp, Vorstand

 

 

 

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Feierstunde zu Ehren von vier „Gerechten unter den Völkern“ im Bayrischen Landtag, München am 24. Juni 2014

Programm %22Gerechte der Völker%22 -1Programm %22Gerechte der Völkeer%22 -2Programm %22Gerechte der Völker%22 -3Programm %22Gerechte der Völker%22  -424.6.2014 Maximillianeum Munic - Dr.h.c. Charlotte Knobloch Pesident of the Jeiwsh Community of Munic and Upper Bavaria24.6.2014 Maximillianeum Munic  Arik Rav-On Director of the German-speaking countries and Switzerland, Yad Vashem24.6. 2014 Maximillianeum Munic - Alois & Maria Rauch Rieghtenous of the Nations posthum24.6.2014 Certificate of Honour for Alois & Maria Rauch24.6.2014 Maxiillianeum Munic %22Righneous of the Nations Stefan & Theres Steinbacher posthum24.6.2014 Certificate of Honour - Srefan & Therese Steinbacher24.6.2014 Maximillianeum Munic - flags24.6.2014 Maximillianeum Munic - BESA Exhibition24.6.2014 Maximillianeum in Münchenjpg24.6.2014 Maximillianeum Munic - looking  Munic CenterSeit 4 Jahren ist unser Verein „Gedenkstätten KZ Bisingen“ Mitglied im „Freundeskreis Yad Vashem Deutschland e.V.“ und erhalten von Arik Rav-On, dem Direktor für die deutschsprachigen Länder und die Schweiz von Yad Vashem, regelmäßig Einladungen zu besonderen Veranstaltungen.

So haben wir zum Jom HaShoa 2011 in Jerusalem einen Kranz für die Jüdischen Opfer des KZ Bisingen niederlegen können – haben Arik Rav-On zu einem Vortrag eingeladen und auch in diesem Jahr konnte die Vorsitzende unseres Vereins wieder zum Jom HaShoa am 27./28. April 2014 in Yad Vashem sein.

Als etwa drei Wochen vor dem Termin vom Bayrischen Landtag eine Einladungng zu einer Feierstunde zu Ehren von vier „Gerechten unter den Völkern“ posthum am 24. Juni 2014 zum „Gedenkstätten KZ Bisingen.e.V.“ kam,  war es keine Frage, dass dieser Termin seinen PLatz im Terminkalender  fand.  Zu gleicher Zeit mit der Ehrung wurde die Ausstellung BESA – ein Ehrenkodex“ im Bayrishen Landtag eröffnet – wir hatten sie im Juli 2013 für drei Wochen bei uns in Bisingen.

 

Im Folgenden hier einige bildliche Eindrücke von der Veranstaltung – das Programm – und eine Beschreibung zu „Gerechte der Völker und BESA“, die ich der Einladung entnommen habe und ein Bericht über die Ehrung von der Botschaft des Staates Israel, Berlin.

Es waren in der Tat großartige, sehr berührende und unvergessliche knapp zwei Stunden im Münchner „Maximillianeum“ an diesem 24. Juni 2014 – mit ausgezeichneten Reden zur Auszeichnung für die vier „Gerechten unter den Völkern“ und einem großartigen musikalischen Rahmenprogramm von der Jazzband aus Schülern und Lehren des „Günter-Stöhr Gymnasiums Icking“ (St. Anna-Schulverbund) mit einem abschließenden musikalischen Höhepunkt mit Kantor Nikoa David, Berlin, der das berühmte „Yerushalayim shel Zahav“ von Naomi Shemer (1967) sang.

Ab 14 Uhr gab es im Rundgang, in dem die BESA-Ausstellung ab 25. Juni 2014 zu sehen ist, die Vorstellung von Schülerprojekten “Bayrische Gerechte unter den Völkern“ durch die beteiligten Schulen – siehe Bild 3 aus dem Programm mit anschließenden Empfang im ‚steinernen Saal“.

Dank geht an Arik Rav-On, der die Einladung zu uns nach Bisingen veranlasst hat.___________________________________________

„Gerechte unter den Völkern“ – dazu ein Text aus der Einladung zum 24. Juni 2014:

„Wer ein Menschenleben rettet, rettet damit die ganze Welt“ – Talmud

Seit dem Gründungsjahr 1953 bewahrt Yad Vashem als lebendiges Denkmal des jüdischen Volkes für den Holocaust die Erinnerung an die Vergangenheit und vermittelt ihre Bedeutung an kommende Generationen. Die Begegnungsstätte versteht sich als Weltzentrum der Dokumentation des Holocaust, seiner Erforschung und Lehre sowie seines Gedenkens.

Die Erinnerungsstätte ehrt aber auch – im Namen des Jüdischen Volkes – seit mehr als 50 Jahren die NichtJuden, die mit persönlichem Einsatz und unter Gefährdung des eigenen Lebens, oft auch dem ihrer Familien, Juden während des Zweiten Weltkrieges retteten, und zwar durch den Ehrentitel „Gerechte/r unter den Völkern“.

Während der Feierstunde im Bayerischen Landtag werden vier der bedeutenden Auszeichnungen feierlich verliehen. Parallel erfolgt im Rahmen des Festakts die Eröffnung der Ausstellung „BESA.- Ein Ehrenkodex Die Rettung von Juden durch Albaner zur Zeit des Holocaust“. Die Ausstellung stellt dabei die sich stets wiederholende Frage der Menschlichkeit: Was tun, wenn Recht zu Unrecht wird, wenn so viele das Falsche tun?

Die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Barbara Stamm, lädt zur Feierstunde und Eröffnung der Ausstellung, am Dienstag, 24. Juni 2014,12.30 Uhr, in den Senatssaal des Maximilianeums ein.________________________________________________________

Leider weiß ich nicht mehr, wer die sehr markanten Worte von Prof. Dr. Yehuda Bauer zitiert hat (27.1.1998 Bundestag) – möchte sie jedoch hier einbringen:

„Du und Deine Kinder und Kindeskinder dürfen niemals Täter sein.

Du, deine Kinder und Kindeskinder dürfen niemals Opfer sein.

Du, deine Kinder und Kindeskinder dürfen niemals, aber auch niemals passive Zuschauer sein.“

Grüne Passage anklicken zum Link – Bilder U.Hentsch –  Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israeltischen Kultusgemeinde München und Oberbayern / Arik Rav-On, Direktor für die deutschsprachigen Länder und die Schweiz, Yad Vashem