„Berufswahl“ von Otto Gunsberger – Überlebender des KZ Bisingen/Neuauflage

Der Verein „Gedenkstätten KZ Bisingen“ hat mit freundlicher Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung, Abtlg. „Gedenkstättenarbeit“, Stuttgart, eine Neuauflage des Buches von Otto Gunsberger:  „Berufswahl“ heraus gebracht.

Verlag: Books on Demand        ISBN 978-3-8448-9396-0

Vorwort der Herausgeber der Neuauflage 2012

Otto Gunsberger wurde 1926 in Nagykanisza, Ungarn, geboren. Im April 1944 kurz nach der deutschen Besetzung Ungarns wurde die Familie von Otto Gunsberger in ein Lager gebracht – dort nach wenigen Tagen der SS übergeben und in Güterwaggons verfrachtet.“ Nach 3 Tagen Fahrt war das Ziel: Auschwitz/Birkenau erreicht. Es folgten als weitere Leidensstationen das KZ Buchenwald und im März 1945 das KZ Bisingen.

Nach Auflösung des Lagers Bisingen im April 1945 kam Otto Gunsberger mit einem Transport in offenen Güterwagen nach Dachau-Allach und erlebte dort im Mai 1945 die Befreiung durch die Amerikaner. Nach 3 Monaten Krankenstation beschlossen Otto Gunsberger und zwei seiner Kameraden nach Ungarn zurück zu gehen. In Budapest fand er seinen Vater in dem Haus, das dieser in der Zeit der Verfolgung als Zufluchtsstätte benutzt hatte. „Wir fielen uns in die Arme und weinten vor Freude.“ Von den Verwandten gab es keine Nachricht.

Nach dem Ungarn-Aufstand 1956 wanderte Otto Gunsberger mit seiner Familie nach Australien aus und lebt seit 1957 mit seiner Frau Eve in Melbourne.

(Foto: U.He-Besuch im Mai 2009) Sechs Mal besuchte Otto Gunsberger mit seiner Frau Eve Bisingen. Beide waren Gäste der Gemeinde Bisingen zur Eröffnung des Heimatmuseums mit der Ausstellung „Schwierigkeiten des Erinnerns“ im November 1996 und zur Eröffnung des Geschichtslehrpfads und Enthüllung des Jüdischen Gedenksteins auf dem KZ-Friedhof Bisingen im Oktober 1998. Vier weitere Besuche folgten in den Jahren 2001/2004/2005 und zuletzt im Mai 2009. Als Zeitzeuge besuchte Otto Gunsberger immer in Begleitung seiner Frau Eve Schulen in Bisingen, Hechingen, Haigerloch, Balingen u.a.

(Foto: U.He-Besuch im Mai 2009) Wir sagen Otto Gunsberger und seiner lieben Frau Eve herzlichen Dank für die Freundschaft und das Vertrauen, die sie uns bis heute geschenkt haben. Wir danken Otto Gunsberger für die vielen Zeitzeugenberichte in den Schulen und danken ihm im Besonderen für die Übertragung der Autorenrechte für eine Neuauflage 2012

Wir danken der Landeszentrale für politische Bildung, Stuttgart – Gedenkstättenarbeit – für die freundliche Unterstützung.

Unser Dank geht auch an die örtlichen Buchhandlungen, die sich am Verkauf beider Neuauflagen: „Ich stand an der Rampe von Auschwitz“ von Isak Wasserstein 2011 und Berufswahl“ von Otto Gunsberger 2012 – beteiligen:

bsb-Bogenschütz, Bisingen, Laiblache 2 /// DAS BUCH, Hechingen, Obertorplatz  12 /// Buchhandlung WELTE, Hechingen, Marktplatz 4

Der Vorstand „Gedenkstätten KZ Bisingen e.V.“ – im Juni 2012

Beide Autoren berichten in ihren Aufzeichnungen über die letzte Station ihrer langen Leidensodysee über „Die Hölle im Schiefer“ – das KZ BISINGEN

Otto und Eve Gunsberger in BIsingen 2009

Isak Wasserstein zum Gedenken

Nachruf zum Tod von Isak Wasserstein – München am 05. Januar 2012


Mit großer Betroffenheit haben wir in Bisingen vom Tod Isak Wassersteins am Donnerstag 05. Januar 2012 in München Kenntnis erhalten. Isak Wasserstein war Überlebender der letzten Station seiner Leidensodysseen, dem  KZ Bisingen, WERK 2 des Unternehmen „Wüste“.

Der Verein „Gedenkstätten KZ Bisingen e.V.“ möchte an dieser Stelle der Familie von Isak Wasserstein seine tiefe Anteilnahme aussprechen und viel Kraft für die Zeit des Abschiednehmens vom geliebten Ehemann, Schwiegervater und Großvater wünschen.

Wir gedenken des Verstorbenen, Isak Wasserstein, mit großer Hochachtung und gedenken der vielen Stunden, in denen er Bisingen zu Veranstaltungen als Zeitzeuge besuchte und die wir mit ihm und seiner Frau Rosel auch im privaten Bereich hier in Bisingen und bei Besuchen in München verleben konnten. Das Bild oben links entstand am 19. November 2006 im Heimatmuseum Bisingen. Isak Wasserstein sitzt vor
seiner  Kurzbiografie. Es war sein letzter Besuch in Bisingen  anlässlich des 10jährigen Bestehens des Heimatmuseum Bisingen mit der Ausstellung zum Gedenken an das KZ Bisingen in der Zeit des Unternehmen „Wüste“ von August 1944 – April 1945. Der Verein hatte für den 19. November 2006 zu einem Generationen-Gespräch eingeladen – Isak Wasserstein und Ute Vogt (damals Landtagsabgeordnete der SPD) waren die Gesprächspartner.


Einige Bilder möchten an Besuche Isak Wassersteins in Bisingen erinnern – wir danken ihm für sein Vertrauen und die Freundschaft, die er dem Vorstand und Mitgliedern unseres Vereins entgegen gebracht hat.

Wir danken Isak Wasserstein, dass er unserem Verein die Autorenrechte an seinem Buch: „Ich stand an der Rampe von Auschwitz“ übertragen hat. Wir haben das Buch 2011 in einer Neuauflage herausgebracht -ISBN 978-3-8448-7415-0 – € 8,- beim Verein erhältlich.Isak Wasserstei n Bisngen-Rede am 25. Oktober 1998Isak Wasserstein in Bisingen-Lesung  am 20. Juni 2005Isak Wasserstein and der Ölschieferabbaukante Juni 2005Isak Wasserstein in Bisingen  nach der lesung am 20. Juni 2005

Isak Wasserstein - Begrüßung im Heimatmuseum 19.11.2006Isak und Rosel Wasserstein mit Bürgermeister Joachim Krüger 19.11.2006Isak Wasserstein mit Luisa. Jürgens (Interview) in München am 11. August 2009

Bilderfolge:

1 Isak Wasserstein, Rede bei der Eröffnung des Geschichtslehrpfads und Enthüllung des Jüdischen Gedenksteins auf dem KZ-Friedhof Bisingen am 25. Oktober 1998 – 2 Lesung in Bisingen am 20. Juni 2005 – 3 nach der Lesung: von li nach re Hanne Grunert (Gemeinde Bisingen), Isak und Rosel Wasserstein, Bürgermeister Joachim Krüger, Uta Hentsch (Vereinsvorsitzende) – 4 nach einem Zeitzeugenbericht im Gymnasium Hechingen – 5 Begrüßung im Heimatmuseum Bisingen am 19. November 2006 – 6 nach dem Generationen-Gespräch Abendessen am 19. November 2006: Isak und Rosel Wasserstein, Bürgermeister Joachim Krüger – 7 Isak Wasserstein und Luisa  Jürgens, damals noch Realschule Bisingen, in München nach einem Interview am 11. August 2009 Interview mit Isak Wasserstein 08:2009.doc  – alle Fotos U. Hentsch

Ein letztes Bild entstand beim Besuch der Vorsitzenden des Vereins in München am 26. Juli 2011. Isak Wasserstein erhielt, wie er sich es gewünscht hatte, Bücher der Neuauflage seines Buches. Wir saßen auf dem Balkon und Isak erzählte mir zum ersten Mal, seit wir uns kennen, die Geschichte, wie er seine Frau Rosel „entdeckte“ und was er anstellen musste, sie wieder zu sehen – seine Augen leuchteten dabei und die Erzählung war begleitet von einem beinahe schelmischen Lächeln. Auch über den Erwerb des Bildes über der Couch von Jose Schneider, welches ja auch auf seinem Buch  erscheint, erzählte er sehr anschaulich und verschmitzt. Danke, lieber Isak, liebe Rosel für diesen wunderbaren Tag, von dem vor einem halben Jahr nicht abzusehen war, dass es eine letzte gemeinsame Begegnung sein würde.

Zu allen Bildern sind die entsprechenden Beiträge  unter den Kategorien: 1998 / 2005 / 2006 /2009 nachzulesen mit viel Bildmaterial und Presseberichten

Nachruf für Isak Wasserstein- Jüdische Allgemeine Nr 3/12 19. Januar 2012: Mit seiner Liebe hat er Maßstäbe gesetzt

Vorstellung des Buches von Dr. Christine Glauning: „Entgrenzung und KZ-System. Das Unternehmen „Wüste“ und das Konzentrationslager Bisingen“

Für den 28. September 2006 hatte der Zollernalbkreis und die Gemeinde Bisingen zur Buchvorstellen : „Entgrenzung und KZ-System. Das Unternehmen „Wüste“ und das Konzentrationslager in Bisingen“ von Dr. Christine Glauning eingeladen.

Zu Dr. Christine Glauning siehe auch unter: Kategorie 1996 und 1998.

ISBN: 978-3938 690 307