WER BIST DU? Flüchtlinge im Zollernalbkeis in doppelter Perspektive

 

wer bist du 05-07-2016 10Unter diesem Motto fand am 5. Juli 2016 eine Podiumsdiskussion im großen Saal der Hohenzollernhalle statt, mit der der Gedenkstättenverein Bisingen einen wichtigen Beitrag zur politischen Kultur in der Region leistete. Rund 150 Besucher, die meisten von auswärts, waren der Einladung gefolgt und erlebten einen bewegenden und anregenden Abend.

Auf dem Podium erzählten Makieh Aarabi aus Syrien, Amanuel Teklay aus Eritrea und Mile Nikolic aus Serbien mit großer Offenheit von Fluchterfahrungen und ersten Eindrücken in Deutschland, von erlebter Hilfsbereitschaft und „Zukunftsträumen“ (Aarabi). Die „zweite Perspektive“ auf das Thema Flüchtlinge wurde vertreten wer bist du 05.07.20164 Gesprächsteilnehmer mit Holger Grebewer bist du 05.07.2016 3 Gesprächsteilnehmerdurch Axel Leukhardt, Streetworker der LEA Meßstetten, Cornelia Maas von der Alice Salomon-Schule Hechingen (ASS) und Jean Claude Canoine vom Arbeitskreis Asyl in Balingen. Empathisch und souverän moderierte Holger Grebe vom Gedenkstättenverein das Podiumsgespräch. Er war auch der Initiator und Hauptorganisator der Veranstaltung. Umrahmt wurde das Programm von drei Schülern der Waldorfschule Frommern, die mit viel Einfühlungsvermögen Auszüge aus Navid Kermanis Buch „Einbruch der Wirklichkeit“ vorlasen.

wer bist du 05.07.2016 Begrüßung Dieter GruppIn seiner Begrüßungsrede erklärte der Vorsitzende Dieter Grupp, warum der Gedenkstättenverein dieses aktuelle Thema aufgriff: „Die Antwort ist, dass wir uns nicht nur als ein historischer, sondern als ein historisch-politischer Verein verstehen – und zwar ein Verein der von zivilgesellschaftlichem Engagement lebt und sich mit gesellschaftlich relevanten Themen befasst.“ Zu Titel und Format der Veranstaltung sagte Grupp: „Die böse Fratze der Fremdenfeindlichkeit zeigt sich vor allem dort, wo man sich nicht kennt. Deshalb ist der erste Schritt, dass man sich kennenlernt, miteinander ins Gespräch kommt und sich austauscht: ‚Wer bist du?’ will hierzu beitragen und dem gegenseitigen Kennenlernen und Verständnis heute Abend einen Raum geben.“

wer bist du 05.07.2016 -3 Schüler der Waldorfschule Balingen-Frommern -2Im Anschluss stimmten die drei Waldorfschüler mit Impressionen von der Balkanroute auf die erste Gesprächsrunde ein. Von Flucht und der Situation in den Herkunftsländern war zunächst die Rede. Die Bilder des lecken Schiffes, auf dem Makieh Aarabi vor rund zwei Jahren mit ihrer Familie von Libyen aus nach Italien fuhr, verfolgten sie jede Nacht, erzählte die junge Frau. Gerade noch rechtzeitig kam Rettung durch die italienische Marine. Traumatisches berichtete auch Amanuel Teklay aus Eritrea. Mehr als zehn Jahre war er dort zwangsweise beim Militär, zweimal für jeweils über ein Jahr im Gefängnis, „in einem dunklen Kellerloch“. Bei der dritten Inhaftierung gelang ihm die Flucht. Mile Nikolic erklärte, warum er nach Deutschland kam: „Wir Roma haben in Serbien keine Rechte.“ Dass er kaum Chancen hat, hier zu bleiben, ist ihm bewusst. „Ich habe solche Angst, wieder zurück zu müssen“, sagte er. Dabei würde er in Deutschland gerne als Altenpfleger arbeiten. Auch Makieh hat konkrete Pläne. Sie will in Heidelberg Medizin studieren, hat schon ein Stipendium. Amanuel hat bereits seinen Berufsweg eingeschlagen. Nach einem Jahr in der internationalen Klasse der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Balingen wird er dort und in der Firma Haug in Engstlatt zum Industriemechaniker ausgebildet. Dankbar für diese Chance begrüßte Amanuel einige seiner Balinger Lehrer, die seinetwegen zu der Veranstaltung nach Bisingen gekommen waren.

Auch die Gesprächsteilnehmer aus der „Helferszene“, wie Moderator Grebe augenzwinkernd formulierte, gaben interessante Einblicke in ihre Arbeit mit den Flüchtlingen. Ihre Schüler seien sehr motiviert und dankbar, die deutsche Sprache zu erlernen, berichtete Cornelia Maas von der ASS Hechingen. Leider werde ihre Arbeit torpediert, wenn mitten im Schuljahr Schüler aus der Klasse gerissen und abgeschoben würden. „Das ist dann immer eine Katastrophe für uns alle.“ Sie wünsche sich, dass die Schule ein „Schutzraum“ sei, die Schüler wenigstens für ein Jahr ohne Angst bleiben könnten. Von erfüllenden Begegnungen und Dankbarkeit berichtete auch Axel Leukhardt, der Streetworker aus der LEA. Letztes Jahr sei es wegen der Überbelegung oft sehr schwierig gewesen, aber inzwischen seien nur noch rund dreihundert Flüchtlinge in Meßstetten, die Verweildauer betrage nun zwei bis drei Monate, wodurch man wirklich Richtung Integration arbeiten könne. Schon ganz lange in der ehernamtlichen Arbeit mit Flüchtlingen engagiert sich Jean Claude Canoine vom Arbeitskreis Asyl. Er berichtete von der vielgestaltigen Unterstützung, die seine „Mannschaft“ in Balingen tagtäglich leiste. Ganz ausdrücklich lobte Canoine die „guten und menschlichen Behörden im Zollernalbkreis. Wir können sehr froh sein darüber.“

Zum Schluss bat Makieh Aarabi darum, einen kurzen Text vorlesen zu dürfen. Ihre Bitte um Empathie und Mitmenschlichkeit war ergreifend. Sie wünsche sich, in Deutschland ein besseres und sicheres Leben führen zu können, wolle „aktiv in dieser Gesellschaft wirken“. Vielleicht könnten die älteren Deutschen, die noch den Krieg erlebt hatten, nachempfinden, wie es sei, wenn alles zerstört werde, man alles verliere. „Bitte lassen Sie keine Vorurteile aufkommen“, appellierte Makieh an das Publikum.

wer bist du 05-07-2016 22Mit viel Applaus und dankenden Worten an die Podiumsgäste, aber auch an den Gedenkstättenverein für die mutige und wichtige Veranstaltung schloss der offizielle Teil des Abends. Aber noch lange standen zahlreiche Besuchergruppen in regen Gesprächen beisammen.

Bericht von Ines Mayer, Stellvertretende Vorsitzende

Fotos: U. Hentsch/I.Mayer – Zeitungsbericht per „Klick“ zum Lesen vergrößern oder auf den eigenen Schreibtisch ziehen

HoZoZeit 7. JUli 2016 - alles

 

Wer bist Du – Einladung zu einem Podiumsgespräch

Flyer_Plakat 5.7Liebe Mitglieder, liebe Freunde unseres Vereins,

ich möchte Sie/euch alle herzlich einladen, unsere nächste Veranstaltung am 5. Juli um 19.30 Uhr in der großen Hohenzollernhalle in Bisingen zu besuchen. Das Thema ist sehr aktuell und politisch: Es geht um den Umgang mit Flüchtlingen in unserer Gesellschaft. In einer Podiumsdiskussion begrüßt unser Vorstandsmitglied Holger Grebe interessante Gäste, die das Thema Flucht und Integration aus unterschiedlichster Perspektive beleuchten. Einzelheiten finden Sie im Anhang – Bild per „Klick“ vergrößern!

Wir freuen uns auf viele Gäste! – Mit den besten Grüßen

Ihr Dieter Grupp – 1. Vorsitzender des Gedenkstättenvereins KZ Bisingen e.V.

 

Sr. Silvia Pauli: Vom Umgang mit der Last der Geschichte

Sr. Silvia Pauli kommt zu Filmaufnahmen an die Gedenkstätte KZ Bisingen

Von Ines Mayer

Sr. Silvia Pauli auf dem Öltank - Bisingen, Geschichtslehtpfad

Sr. Silvia Pauli auf dem Öltank – Bisingen, Geschichtslehtpfad

Vergangenheit ist, wenn es nicht mehr wehtut.“ Was Mark Twain hier mit leichter Feder formulierte, fällt in Wirklichkeit oft unglaublich schwer, bedeutet es doch, dass man seinen Frieden mit dem Vergangenen gemacht hat und nun ohne Pein zurückblicken kann. Dass die Aussöhnung mit der Vergangenheit selbst dann schwierig ist, wenn sie gar nicht auf das eigene Leben, sondern auf die Leiden der Vorfahren bezogen ist, wissen wir von den Kindern und Enkeln von Holocaust-Überlebenden. Wie sehr aber auch die Nachkommen der Täter unter der Last der Geschichte leiden, wird erst so langsam aufgearbeitet. Offenbar hat auch hier erst die dritte, die Enkelgeneration den Mut, nachzufragen und sich der eigenen Familiengeschichte zu stellen.

Die Schweizer Ordensschwester Silvia Pauli ist eine von den Enkeln. Ihr Großvater Johannes Pauli war 1944/45 Lagerführer des KZ Bisingen. Der SS-Unterscharführer Pauli hatte die Schweizer Staatsbürgerschaft und wurde 1953 in Basel für seine Taten im KZ Bisingen – wegen „fortgesetzten und wiederholten Totschlags“ – zu 12 Jahren Haft verurteilt. Er starb 1966. Über all das ist in der Familie jedoch nie gesprochen worden. „Mein Vater hatte eine unheimliche Angst, dass die Verstrickungen meines Großvaters ans Licht kommen“, erinnert sich Silvia Pauli. Schon als Jugendliche habe sie die bedrückende Atmosphäre in ihrem Elternhaus gespürt. Erst nach und nach wurde ihr bewusst, welches Geheimnis da gehütet wurde. Sr. Silvia sagt, sie habe das Schweigen als schwere und doch diffuse Last empfunden. Sie forschte nach, kam dafür auch nach Bisingen zum Gedenkstättenverein. Und: Sie redete offen über ihre ganz persönliche Auseinandersetzung mit der Rolle ihres Großvaters im Nationalsozialismus. Im November 2013 sprach Silvia Pauli im Museum in Bisingen öffentlich über ihr Ringen um Aufarbeitung und Aufbrechen der Schweigespirale.

Sr. Silvia Mai 2016 BIld beim Öltank - Geschichtslehpfad BisingenNun kam sie abermals nach Bisingen – in Begleitung zweier Filmemacher – um diese Aufarbeitung mit Hilfe des Mediums Film fortzusetzen. Zwei Tage lang machten Regisseur Lukas Zünd und Kameramann Arjun Talwar Aufnahmen im Museum und auf dem Geschichtslehrpfad. Daraus und aus weiteren Aufnahmen am Wohn- und Lebensort in der Kommunität Diakonissenhaus Riehen soll eine rund zwanzigminütige filmische Collage entstehen. Sr. Silvia verarbeitet ihre Gefühle und Gedanken am liebsten auf künstlerische Weise, indem sie diese an authentischen Orten in Form eines Ausdruckstanzes darstellt. Dazwischen gibt es reflektierende Passagen, angestoßen zum Beispiel durch Fragen, die Regisseur Zünd aus dem Off stellt.

Wenn man Silvia Pauli im frischen Grün des Bisinger Kuhlochwaldes agieren sieht, könnte man von weitem versucht sein, ihre anmutigen Bewegungen zu missdeuten. Was so ästhetisch aussieht, ist in Wirklichkeit eine schmerzhafte Konfrontation mit der eigenen schweren Bürde. Sr. Silvia spricht selbst von „Schuld und Scham“, die sie immer noch ganz jäh erfassten, sobald sie im Museum in Bisingen vor dem Porträtfoto ihres Großvaters, des KZ-Lagerführers stehe. „Ich zittere innerlich noch heute, wenn ich die Treppe zum Täterraum hochgehe.“ Um diese lähmenden Gefühle überwinden, mit „Schuld und Scham“ umgehen zu können – auch dafür drehen Silvia Pauli und ihre Begleiter den Film. Ob die Filmaufnahmen in Bisingen „das Ende ihrer Reise“ bedeuten, will Lukas Zünd wissen. „Nein, das glaube ich nicht“, antwortet Sr. Silvia. „Ich möchte wieder hierher kommen. Auch weil es hier Menschen gibt, die mir lieb geworden sind.“

Sr. Silvia Pauli in Bisingen - 1Sr. Silvia Pauli in Bisingen - 2Am Abend des ersten Drehtages traf sich Sr Silvia noch zum Essen mit mehreren Mitgliedern des

Kameramann Arjun Talwar, Redgisseur Lukas Zünd, Joachim Krüger, Uta Hentsch, Sr. Silvia Pauli, Franziska Blum

Kameramann Arjun Talwar, Redgisseur Lukas Zünd, Joachim Krüger, Uta Hentsch, Sr. Silvia Pauli, Franziska Blum

Gedenkstättenvereins. Dabei konnte an schon bestehende Bekanntschaften angeknüpft und neue geschlossen werden. Die Vorstandsmitglieder sind schon sehr gespannt auf den Film und werden diesen im Museum der Öffentlichkeit vorstellen. Dazu werden dann auch Silvia Pauli und die beiden Filmemacher wieder nach Bisingen kommen_____________________ENDE

Fotos: Mayer / Hentsch

HoZoZei 13. 05. 2016 Schweigen ist eine schwere Last

 

27. Januar 2016 – Abendveranstaltung im Museum BIsingen

27. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V. -2Etwa 50 Besucher hatten sich für den heutigen Abend im Museum Bisingen aus Anlass des ‚Internationalen Holocaust-Gedenktag’ eingefunden. Wie bereits angekündigt stand der Vorbehaltsfilm „Hitlerjunge Quex“ auf dem Pogramm des Vereins Gedenkstätten KZ Bisingen.

27. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V. -12Dieter Grupp, Vorsitzender des Vereins begrüßte die Anwesenden und gab dann sogleich an Susanne 27. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V. -6Mayer und Karl Kleinbach das Wort weiter, die eine Einführung über den Film grundsätzlich, bzw. über wichtige Details der Inhalte weitergaben, wie es auch von den Verleihern, der Murnau-Stiftung, als Auflage zur Vorführung geboten wird.

27. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V. -5Karl Kleinbach leitete im Anschluss die Diskussionsrunde, in der auch ein Beitrag nicht verschwiegen werden soll, in dem es darum ging, ob einer Veranstaltung aus Anlass des 27. Januar als Internationaler Holocaust-Gedenktag nicht besser mit einem Thema zum Holocaust bzw. der Befreiung von Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee gedient ist – eine Frage, die durch viel zustimmendes Kopfnicken durchaus ihre Berechtung fand. – Faszit: darüber wird nachgedacht werden.

Mehr dazu siehe u.a. auch den Link (der Bericht in der Hohenzollerischen Zeitung war zu groß im Umfang, ich konnte ihn leider nicht scannen).

Zusammenfassung des Abends und Fotos: U. Hentsch

Link – Hohenzollerische Zeitung vom 29. Januar 2016: „Mit wehenden Fahben in den Tod“: http://www.swp.de/hechingen/lokales/bisingen/Mit-wehender-Fahne-in-den-Tod;art5598,3655001

27. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V. -327. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V. -427. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V. -727. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V. -827. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V.-1027. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V.-11SchwaBo - 29. Januar 2016 Kopie

27. Januar 2016 – Mit Schülern im Museum Bisingen

GHRealschule 27. 1. 2016 GedenkstundeSchon eine feste Einrichtung: Claudia BIllet-Barfuß und Herr Merz,  beide Lehrkräfte an der Bisinger GHW-Realschule Bisingen und die Schulleiterin Frau Jetter kamen mit zwei Klassen am 27. Januar 2016 zu einer Gedenk-Stunde zum Gedenken an die Befreiung des KZ-Auschwitz-Birkenau durch die rote Armee, die zum „internationalen Holocaust Gedenktag“ führte, ins Museum Bisingen.

Im 8.ten Jahr trafen wir uns hier im Museum Bisingen aus gegebenen Anlass und nachdem eine Schülerin 6 kleine Kerzen zur Erinnerung an 6.000.000 Ermordeter jüdischer Menschen und eine große Kerze als Symbolik an für zig- und hunderttausende Ermordete, die nach Sicht der Nationalsozialisten „minderwertige“ Menschen waren bzw. als ‚Gegner des Nazi-Regimes’ galten. Allein die Gruppe der Szinti und Roma betrug 500.000 Opfer.

GHRealschule 27. 1. 2016 Gedenkstunde -4Nachdem die Gruppe von mir begrüßt und willkommen geheißen wurde gab es zunächst ein paar Gedanken zur Bedeutung von „Holocaust“ und „Shoa“ – und warum der Name Shoa in der Judenheit dem Begriff Holocaust vorgezogen wird und zur Entstehung zum ‚Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus’ 1996 durch Roman Herzog, damals GHRealschule 27. 1. 2016 Gedenkstunde -2Bundespräsident und zum ‚Internationalen Holocaust-Gedenktag 2005’ durch die UN. Die Definitionen für die Begriffe „Holocaust und Shoah“ wurden geklärt und daran anschließend trugen einzelne Schüler Gedanken zum Thema selbst und zu unserem Verein vor – dazwischen wurden bekannte Antikriegslieder gesungen,
unter instrumentaler Beleitung ihrer beiden Lehrkräfte. Im Anschluss war wie in jedem Jahr ein kleiner Film GHRealschule 27. 1. 2016 Gedenkstunde -3zum Thema geplant – leider konnte die Vorführung nicht stattfinden. Berits einige Zeit vor Beginn unseres Treffens, hatte ich versucht, die CD „in Gang zu bringen“ – ohne Erfolg. Auch ein Schüler, dem in Sachen PC viel Ahnung bestätigt wurde, konnte leider keinen Erfolg „einfahren“.

Und was nun? Gut, wenn man ein abrufbares Repertoire im eigenen Kopf besitzt – wir hatten eine interessante Unterrichtstunde zu den Themen Holocaust, „Unternehmen Wüste“ – Wüste-Werk 2, Bisingen, Überlebende, Geschichtslehrpfad, Museum und Vereinsgründung- und arbeit. Fragen von beiden Seiten wechselten sich ab und es war doch erstaunlich, was so einige Schüler z.B. über die NS-Zeit wussten.
Es war eine gute Planung, die Zeit im Museum für die Schüler nach hinten offen zu lasen – so gab es keinen Zeitdruck. Der Echo auf meine am Ende gestellte Frage, wie dieser Gedenk-Vormittag von den SchülernInnen beurteilt würde, war für mich schon sehr überraschend: „eine super-interessante Geschichtsstunde“, „ich habe viel dazu gelernt“, „vielen Dank für die vielen guten Informationen“, „ich hatte nicht gedacht, dass eine so interessante Gedenkstunde sein könnte“, usw, usw.

Bei der Verabschiedung bedankten sich einige SchülerInnen noch einmal ganz persönlich für den interessanten Vormittag!

Anders geplant und dennoch gelungen – das war so nicht unbedingt voraussehbar – hat jedoch letztendlich auch mich gefreut!

Die Realschule Bisingen, musste aus organisatorischen Gründen von der Gedenkstunde zurückstellen – wird jedoch im kommenden Jahr auch wieder mit dabei sein.

 

 

Einladung zum Vortrag: „Fluchthilfe in die Schweiz“ am 11. Juni 2015

11. Juni 2015 Carsten Arbeiter - Plakat : FlyerSehr herzlich laden wir zu einem Vortagsabend am Donnerstag, 11. Juni 2015 in Museum Bisingen ein.

Unser Referent Carsten Arbeiter, ist Landeskundebeauftragter für den Kreis Konstanz, Fachberater für Geschichte und Lehrer an der Geschwister Scholl-Schule in Konstanz.

Kleine Leute als große Helden?

Carsten Arbeiter wird das Fluchthilfenetzwerk um die Berliner Witwe Luise Meier und den Gottmadinger Arbeiter Josef Höfler vorstellen und zeigen, dass auch „kleine Leute“ die Unmenschlichkeit des NSRegimes erkannten und mutig genug waren, bei großem persönlichem Risiko anderen Menschen zu helfen. 28 Juden konnten dank Luise Meier und Josef Höfler in den Jahren 1943 und 1944 in die Schweiz fliehen. Damit gehört dieses Fluchthilfe-Netzwerk zu den erfolgreichsten in Deutschland.

Stabwechsel im Vorstand „Gedenkstätten KZ Bisingen e.V.“

Gedenkstätten KZ Bisingen e.V. - Jahreshauptversammlung am 30, April 2015 -2

Der neue Vorstand von links nach rechts: Susanne Maier, Adolf Binder, Jannik Bitzer, Verema Lohr, Dr. Franziska Blum, Holger Grebe, Dieter Gruoo, Dr. Ines Mayer und Dr. Karl Kleinbach

Der neue Vorstand von links nach rechts: Susanne Maier, Adolf Binder, Jannik Bitzer, Verema Lohr, Dr. Franziska Blum, Holger Grebe, Dieter Gruoo, Dr. Ines Mayer und Dr. Karl Kleinbach

Auf der Jahreshauptversammlung am Donnerstag, 30. April 2015 gab es im Verein Gedenkstätten KZ Bisingen einen umfassenden Stabwechsel. Uta Hentsch, seit Gründung des Vereins, am 28. November 2003 Vorsitzende des Vereins übergab den 1. Vorsitz an Dieter Grupp und Dr. Ines Mayer als stellvertretende Vorsitzende. Mehr darüber kann auch in den beiden Presseberichten nachgelesen werden.  Eine so zahlenmäßig große Gruppe von anwesenden Mitgliedern hat es in den vergangenen elfeinhalb Jahren seit Bestehen des Vereins noch nie gegeben – und so wurde die öffentliche Abstimmung für die verschiedenen Positionen, die jeweils einstimmig erfolgte, zu einem großen Vertrauensbeweis für die neue Zusammensetzung des gesamten, neuen Vorstands des Vereins.

Ein persönlicher Rückblick der bisherigen 1. Vorsitzenden Mein großer Dank geht zunächst an alle bisherigen Vorstände – ohne Euch wäre nichts „gelaufen“ – und Dank Euch allen, dass Ihr mich in den vergangenen elfeinhalb Jahren er- und getragen habt – und Dank Euch allen auch für die Unterstützung für mich in etwas turbulenter Zeit vor etwa zweieinhalb Jahren. Dankbar blicke ich auf eine erfolgreiche Arbeit von uns allen Aktiven in den vergangenen beinahe 12 Jahren zurück – mit vielen Veranstaltungen, mit sehr guten Referenten und unseren Überlebenden und besonders auch an die Zeit der Umgestaltung des Museums 2006 – und unser „10jähriges“ im November 2013

Die Zusammenarbeit mit den Bisinger Schulen hat sich ausgezeichnet entwickelt – z.Z. haben wir die 8. AG-Spurensuche mit 6. und 7.Klässlern der Realschule  Bisingen. Und sogleich geht mein Dank an die Gemeinde Bisingen, an den Gemeinderat Bisingens, Bisingens ehemaligen Bürgermeister Joachim Krüger und Bisingens neuen Bürgermeister Roman Waizenegger für die durchaus nicht selbstverständliche – optimale Unterstützung unserer Arbeit ab dem Tag der Vereinsgründung, am 28. November 2003 bis heute.

Dabei gehen meine Gedanken an Hanne Grunert, die 2005 von der Gemeinde Bisingen für die Museums- und Gedenkarbeit angestellt wurde und deren Stelle nach ihrem Ausscheiden ab Herbst 2012 von der Gemeinde an Franziska Blum übertragen wurde. Als Kooperationspartnerinnen zwischen der Gemeinde Bisingen und dem Verein sind sie unverzichtbare Bindglieder geworden – auch das ist keine Selbstverständlichkeit – andere Gedenk-Initiativen beneiden uns sogar darum.

Unser kleiner Verein hat bei der LpB-Stuttgart, Abteilung Gedenkstättenarbeit einen ausgezeichneten Ruf – in all den Jahren haben wir alle erdenkliche und großzügige finanzielle Unterstützung erhalten, auch und vor allem in der Zeit der Neu- und Umgestaltung der Ausstellung im Museum und der Übernahme der Honorarkosten für unsere Referenten – dafür geht großer Dank nach Stuttgart. Gedenkstätten KZ Bisingen e.V. - Jahreshauptversammlung am 30, April 2015 -6Gedenkstätten KZ Bisingen e.V. - Jahreshauptversammlung am 30, April 2015 -5Gedenkstätten KZ Bisingen e.V. - Jahreshauptversammlung am 30, April 2015 -4

Für Besuche unserer Überlebenden haben wir im Lauf der Jahre großzügige finanzielle Unterstützung von der Stiftung „Erinnerung – Verantwortung – Zukunft“ in Berlin erhalten – auch nach Berlin geht dafür großer Dank. Unser Bekanntheitsgrad in der Arbeit „Gegen das Vergessen“ bezieht sich nicht allein auf unsere unmittelbare Region – sondern ist auch im Ausland bekannt.

Durch die Mitgliedschaft im „Freundskreis Yad Vashem Deutschland e.V.“wurde ein direkter, persönlicher Kontakt zu Yad Vashem hergestellt – alles was Bisingen, und unsere Arbeit betrifft ist im Archiv Yad Vashems hinterlegt – und wird auch weiterhin dort hin getragen werden.

Die Mitgliedschaft als Verein im Verein „Gegen Vergessen – für Demokratie“die wir als Verein vor einigen Jahren von Horst Prautzsch übernommen haben, hat sich ebenfalls positiv ausgewirkt. Auch dorthin ein großer Dank für z.B. eine der Vitrinen, die im unteren Raum des Museums – für mich immer „der Begegnungsraum“ – zur Umgestaltung der Räume gesponsert wurde.

Mit der Gründung des „Gedenkstättenverbund Gäu-Neckat-Alb e.V.“ im April 2010 hat es eine weitere Vernetzung mit den Gedenkstätten-Initiativen durch die Mitgliedschaft unseres Vereins gegeben. Als Beirat im Vorstand dort, werde ich weiterhin die Verbindungen zwischen unseren verschiedenen Synagogen- und KZ-Initiativen pflegen

Unsere seit Oktober 2008 bestehende Internet-Seite wird auch weiterhin von mir gepflegt werden – immer auch unter dem Motto: „lasst Bilder sprechen“! Auch wenn es nur ein „blog“ ist, dafür aber kostenlos, hat er einen sehr erfreulichen internationalen Einzugsbereich und auch die von mir digitalisierte Juso-Broschüre von 1984 „Das KZ Bisingen“ ist im Internet bis heute nicht ohne Besucher geblieben.

Nachdem ich bereits zur Jahreshauptversammlung 2013 mit Wiederholung im März 2014 gesagt hatte, dass ich den Vorsitz abgeben möchte – danke ich nun Dir, liebe Ines und Dir lieber Dieter, dass Ihr Euch am 30. Juli 2014 dazu entschieden habt den Vorsitz bzw. stellvtretenden Vorsitz zu übernehmen. Ich kann mir keine besseren Nachfolger als Euch beide für diese wichtige Arbeit vorstellen – Ihr erinnert Euch sicher noch an meine Reaktion, als Ihr es mir im vergangenen Sommer gesagt habt – und diese Reaktion kam in der Tat aus meinem Herzen – wie mir die Arbeit  von Beginn an – und in all den Jahren eine reine Herzensangelegenheit war. Vieles könnte noch gesagt werden – an dieser Stelle möchte ich jedoch nun einen Schlusspunkt setzen.

Euch beiden, liebe Ines und lieber Dieter und dem gesamten neuen Vorstand unseres Vereins wünsche ich von ganzem Herzen – und wie gut, dass ich dass jetzt auch so sagen kann: den reichen Segen GOTTES – in allen Teilbereichen der wichtigen Arbeit „Gegen das Vergessen“! Vielen Dank liebe anwesende Freunde für Eure Geduld für meine persönlichen Gedanken zum Abschluss meiner Arbeit als Vorsitzende.

Uta Hentsch, Bisingen am Donnerstag, den 30. April 2015

Gruß von Frau Thelen - LPB-Stuttgart, Gedenkstättenarbeit und ein Buch:

Gruß von Frau Thelen – LPB-Stuttgart, Abteilung Gedenkstättenarbeit und ein Buch: „Geschichte der Juden in Deutschland von 1945 bis zur Gegenwart“

Gruß von Bürgermeister Waizenegger und eine wunderschöne weiße Orchidee

Gruß von Bürgermeister Waizenegger und eine wunderschöne weiße Orchidee

Gruß von lieben Vereinsmitgliedern mit einem herrlichen Blumenstrauß

Gruß von lieben Vereinsmitgliedern mit einem herrlichen Blumenstrauß

Strauß vom Vorstand am 30. April 2015←Post, die ich am Donnerstag Abend erhielt – die mich beim Lesen zu Hause zutiefst bewegte – den Sendern sei auch hier ein besonders herzlicher Dank ausgesprochen – Ihr habt mich sehr reich beschenkt!

Schwarzwälder Bote, Montag, 4. Mai 2015

Schwarzwälder Bote, Montag, 4. Mai 2015

Hohenzollerische Zeitung, Samstag, 3. Mai 2015

Hohenzollerische Zeitung, Samstag, 3. Mai 2015

             

Über das „Redende Schweigen“ – Johannes Czwalina im Museum Bisingen

17. April 2015 Johannes Czwalina im Museum Bisingen -317. Aproöl 2015 Johannes Czwalina im Musuem Bisingen -1Es war leider nur eine sehr kleine Besuchergruppe, die am Freitagabend, dem 17. April 2015 den Weg in Museum Bisingen fand, um Johannes Czwalin, Riehen/Schweiz und seinem Thema: „Das Schweigen redet – Wann vergeht diese Vergangenheit“, zu zuhören. Wie in Gesprächen mit Besuchern nach Abschluss des offiziellen Teils heraus zu hören war bestand Einstimmigkeit: es war ein hervorragender und wichtiger Abend und jeder der Anwesenden war froh darüber Johannes Czawlina kennengelernt und gehört zu haben.

Franziska Blum hat einen Bericht für die Lokal-Presse geschrieben, den sie an mich für unsere Seite weitergeleitet hat- danke dafür, liebe Franziska:

Johannes Czwalina spricht im Museum Bisingen
über das „Redende Schweigen“

„Das Schweigen redet“ heißt das Buch, über das der Autor Johannes Czwalina am vergangenen Freitag im Museum Bisingen sprach – die Landeszentrale für politische Bildung unterstützte diese Veranstaltung.

17. April 2015 Johannes Czwalina im Museum Bisingen -2Vor einem sehr interessierten Publikum erläuterte Czwalina die verpasste Vergangenheitsbewältigung der Generation des Dritten Reiches. In jahrelangen Gesprächen mit Opfern und Tätern des NS-Regimes sowie deren Nachfahren machte der Theologe und heute als Unternehmensberater tätige Czwalina die Beobachtung, dass nach jahrzehntelangem Schweigen über die NS-Vergangenheit die Belastungen in den nachfolgenden Generationen durchbrechen.

© 2013 ISBN 978-3-86506-462-2

© 2013
ISBN 978-3-86506-462-2

In den 1970er-Jahren zeigten sich diese in der Wut der RAF-Terroristen auf das Schweigen der Elterngeneration, die die Kinder der Täter und Mitläufer selbst zu Tätern werden ließ. Auch die Ursache für die heutige NS-verherrlichende Neonaziszene sieht Czwalina in einer mangelnden Aufarbeitung der Geschichte. „Schweigen ist kein Weg. Die Vergangenheit holt uns irgendwann ein, wenn sie nicht bearbeitet wird“, so der Autor.


17. April 2015 Johannes Czwalina im Museum BisingenAls ein Pionier für Versöhnungsinitiativen in Deutschland stellte Czwalina Albrecht Fürst zu Castell-Castell vor. Der fränkische Unternehmer rief anlässlich des 50. Jahrestages des Kriegsendes 1985 die sogenannten „Versöhnungswege“ ins Leben. Etwa 700 Christen reisten in die Länder, mit denen Deutschland Krieg geführt hatte. Dort stellten sie die Frage: „Könnt ihr uns vergeben?“ Diese Vertreter der Nachfolgegeneration brachten den Menschen ihre tiefe Betroffenheit über die Taten ihrer Eltern zum Ausdruck, wobei sich ergreifende Versöhnungsszenen ereigneten.

Czwalina selbst eröffnete 2011 in seinem schweizerischen Wohnort Riehen bei Basel eine private Gedenkstätte, die an das Schicksal der 35.0000 jüdischen Flüchtlinge während des Zweiten Weltkrieges an der Schweizer Grenze erinnert. Die Schweiz, die mit dem Deutschen Reich kollaborierte, lieferte Unzählige von ihnen wieder an das Deutsche Reich aus, was Deportation, KZ und für die meisten den sicheren Tod bedeutete. Czwalina berichtet wie er Widerstände und Entsetzen über seine Gedenkstätte erfährt. Bei der Frage einer Zuhörerin, ob er aufgrund der Schwierigkeiten nicht schon manchmal aufgeben wollte, antwortete er: „Viele machen mir auch Mut. Und Erfolg ist nicht daran zu messen, ob eine Sache gelingt oder nicht gelingt, sondern, ob sie richtig ist.“

Fotos: U. Hentsch

HoZoZei 15. April 2015  Jojannes CzwalinaHoZoZei 23. April 2015

Ausstellungseröffnung „FREIHEIT – SO NAH SO FERN“ am 10. April 2015

Am Freitag, dem 10. April 2015 wurde aus Anlass des 70. Jahrestag der Auflösung des Konzentrationslagers Natzweiler links und rechtes des Rheins in der Hohenzollernhalle Bisingen die Ausstellung: „BIENTOT LA LIBERTE NOUS REVIENDRA – FREIHEIT – SO NAH, SO FERN“ eröffnet.

Gut fünfzig am Thema interessierte Besucher nahmen am Eröffnungsabend teil und sprachen später während eines kleinen Stehempfangs über „eine außerordentlich gute Eröffnungsveranstaltung“. Die letzten Besucher verließen die Hohenzollernhalle gegen 22.30 Uhr – ein gutes Zeichen für viele gute Begegnungen und Gespräche.

Bürgermeister Waizenegger, Bisingen

Bürgermeister Waizenegger, Bisingen

Das Grußwort von Bürgermeister Waizenegger, Bisingen, zu Beginn des Abends liegt leider nicht vor – nachfolgend das Grußwort der Vorsitzenden des Vereins „Gedenkstätten KZ Bisingen“ – Grußwort – Hentsch – am 10. April 2015 

Das Natzweiler LiedDas „Natzweiler Lied“ enthält den französischen Titel der Ausstellung: „Bientot La Liberte Nous Reviendra“ – mehr dazu im Grußwort von Uta Hentsch

Freiheit - So Nah, So Fern - Gedenkstätten KZ Bisingen e.V.  Kreisarchivar Dr. Andreas Zekorn-Balingen← Die Rede von Kreisarchivar Dr. Andreas Zekorn, Zollernalbkreis -Balingen, enthielt Teile aus seinem Beitrag für die Gedenkstätten-Rundscshau, Nr. 14 / März 2015 „Ende mit Schrecken…“. Hier in der pdf.Datei finden Sie den gesamten Beitrag: Ende mit Schrecken – Die Räumung der Lager des Unternehmens %22Wüste%22 im April 1945

Sr. Silvia Pauli, Riehen(Schweiz

Sr. Silvia Pauli, Riehen(Schweiz

Zwei getanzte Beiträge von 

Sr. Silvia Pauli und Stephan Brit, beide Riehen/Schweiz

Sr. Silvia Pauli, Enkelin von Johannes Pauli, Lagerführer des KZ Bisingen,  in Begleitung von Stephan Brit, Klarinette .

Sr. Silvia Pauli, Enkelin von Johannes Pauli, Lagerführer des KZ Bisingen,  in der Begleitung von Stephan Brit, Klarinette – beide aus Riehen in der Schweiz, gaben dem Abend einen sehr besonders bewegenden Eindruck zum Thema Aufarbeitung der eigenen Familiengeschichte.

Nachfolgend verschiedene Bilder zur Austellung (per „Klick“ vergrößern) – Fotos: Uta Hentsch

Abholung der Rollups in Mannheim - "es passt mal gerade eben so"

Abholung der Rollups in Mannheim – „es passt mal gerade eben so“

Aufbau der Ausstellung am 9. April 2015

Aufbau der Ausstellung am 9. April 2015

Aufbau der Ausstellung am 9. April 2015

Aufbau der Ausstellung am 9. April 2015

Im Foyer der Hohenzollernhalle Bisingen

Im Foyer der Hohenzollernhalle Bisingen

Bürgermeister Waizenegger, Bisingen - Dr. Andreas Zekorn, Kreisarchivar Zollernalbkreis,  - Balingen - Sr. Silvia Pauli - Dieter Grupp, Vorstand - Joachim Krüger, vormals Bürgermeister in Bisingen

Bürgermeister Waizenegger, Bisingen – Dr. Andreas Zekorn, Kreisarchivar Zollernalbkreis, Balingen – Sr. Silvia Pauli – Dieter Grupp, Vorstand – Joachim Krüger, vormals Bürgermeister in Bisingen

Gäste beim Stehempfang

Gäste beim Stehempfang

Dr. Zekorn - Dr. Idit Gil, Bürgermeister Waizenegger - Hanne GrunertTel Aviv -

Dr. Zekorn – Dr. Idit Gil, Bürgermeister Waizenegger – Hanne Grunert

Dieter Grupp und Bürgermeister Waizenegger

Dieter Grupp und Bürgermeister Waizenegger

Uta Hentsch, Sr. Silvia Pauli und Dr. Idit Gil

Uta Hentsch, Sr. Silvia Pauli und Dr. Idit Gil

Mitglieder unseres Vereins im Gespräch

Mitglieder unseres Vereins im Gespräch

Dr. Franziska Blum, Heinz Högerle, Dr. Deigendesch und Sr. Silvia Pauli im Gespräch

Dr. Franziska Blum, Heinz Högerle, Dr. Deigendesch und Sr. Silvia Pauli im Gespräch

Dr. Idit Gil, Hanne Grunert und Dr. Zekorn im Gespräch

Dr. Idit Gil, Hanne Grunert und Dr. Zekorn im Gespräch

Sr. Silvia Pauli und Dr. Idit Gil

Sr. Silvia Pauli und Dr. Idit Gil

HoZoZei 13. April 2015SchwaBo 13. April 2015

FREIHEIT – SO NAH, SO FERN – Eröffnung der Ausstellung in Bisingen – und Vortrag: „Das Schweigen redet“

Herzliche Einladung des Vereins Gedenkstätten KZ Bisingen zu zwei Veranstaltungen im April: SO NAH - SO FERN - Plakat70 Jahre nach dem Ende der nationalistischen Konzentrationslager präsentieren Gedenkstätten in Frankreich und Baden-Württemberg als Gemeinschaftsprojekt eine Ausstellung zum doppelten Ende des Konzentrationslagers Natzweiler – rechts und links des Rheins  Der Verein „Gedenkstätten KZ Bisingen“ war in die Vorbereitungen für das Projekt, das vom französich-deutschen Ausstellungsteam, Frederique Neau-Dufour, Leiterein der CERD/Gedenkstätte Natzweiler-Struthof und Dorothee Roos, Vorsitzende der KZ-Gedenkstätte Neckarelz, ab Sommer 2013 eingebunden. Es war uns ein Anliegen diese großartige Ausstellung zu dem Termin, als die „Wüste“-Lager“ im April 1945 aufgelöst wurden, nach Bisingen zu bringen.

Programmablauf zur Eröffnung:

Begrüßung durch Roman Waizenegger, Bürgermeister Bisingen

Begrüßung durch die Vorsitzende des Vereins Gedenkstätten KZ Bisingen

Beitrag von Sr. Silvia Pauli und Stephan Britt, Klarinette 

Vortrag zum Thema: Dr. Andreas Zekorn, Kreisarchivar, Balingen

– Beitrag von Sr. Silvia Pauli und Stephan Britt, Klarinette

Ein Wort zum Abschluss: Dieter Grupp, im Vorstand des Vereins Gedenkstätten KZ Bisingen 

Wir danken der Gemeinde Bisingen für die großzügige, umfassende Unterstützung in den Vorbereitungen für die Ausstellung und die Übernahme der Versicherung. Unser Dank geht auch an die Landeszentrale für Politische Bildung, Abteilung „Gedenkstättenarbeit“ für die Bereitstellung des Ausstellungskatalogs, der Pressemappe und der Flyer und für alle optimale Unterstützung bei Nachfragen. Freiheit - So Nah, So Fern

Link: Centre Européen du Résistant Déporté Link: KZ-Gedenkstätte Neckarelz

Link: LpB-Stuttgart – Gedenkstättenarbeit ← per Klick vergrößern 

Link zur Presse des Schwarzwälder Bote: Das doppelte Ende des Lagers Natzweiler HoZoZei 2 Kopie Plakat 17. April 2015 - Joh

Zum Freitag, dem 17. April 2015 laden wir herzlich zu einem Vortrag mit dem Referenten Johanne Czwalina, Riehen. Schweiz ein. Link zur Gedenkstätte Riehen: Gedenkstätte Riehen 

Zum Referenten Johannes Czwalina

Der ehemalige kleine Bahnhof Riehen, Schweiz, unmittelbar an der Grenze zu Deutschland gelegen ist seit Februar 2012 eine „Gedenkstätte für Flüchtlinge“ –  und eröffnet seinen Besuchern eine wahrlich erstaunliche und traurige Geschichte gleichermaßen. Zu verdanken ist die Entstehung der Gedenkstätte Johannes Czwalina, gebürtig in Berlin, Dipl. Theologe, Berater, Referent und Auto. Seit 1973 lebt er in der Schweiz und ist seit Mitte der 80er SchweizerStaatsbürger zu verdanken. Er hatte vor einigen Jahren das leer stehende Bahnhofgebäude von der Deutschen Bundesbahn gekauft mit dem Gedanken, ein kleines Gästehaus darin einzurichten. Dann erfuhr Czwalina in Riehen, dass an dieser Station unter dem Nazi-Regime jüdische Menschen, die aus Deutschland, die in die Schweiz fliehen wollten nach Deutschland zurück transportiert und der Vernichtung zugeführt wurden.

Czwalina, der selbst in Berlin in einem Haus, deren ehemalige jüdische Besitzer im KZ ermordet wurden, aufgewachsen war, war entsetzt. Es war ihm klar, dass er an diesem Ort kein „nettes“ Gästehaus eröffnen könnte – und der Gedanke für eine Gedenkstätte ließ ihn nicht mehr los. Czwalina widersetzte sich aller Schwierigkeiten, die sich seinem Vorhaben in den Weg stellten – er ging den Weg, sein Vorhaben ohne „wenn und aber“ zu realisieren. Der Besuch von Sr. Silvia Pauli in Bisingen anlässlich des 10jährige Bestehen des Vereins „Gedenkstätten KZ Bisingen“ im November 2013 und anschließende, persönliche Gespräche ebneten den Weg zu einem persönlichen Kennenlernen Czwalinas und seiner Gedenkstätte in Riehen im Frühsommer 2014

2013 erschien sein Buch: Das Schweigen redet – Wann vergeht diese Vergangenheit? In einer Vorbemerkung zum Buch schreibt Czwalina: „Seit meiner Kindheit zieht sich eine Spur der Trauer durch mein Leben. Die ich nicht loswerde. Sie setzte ein, als ich erfuhr, dass in dem schönen Haus meiner Jugendjahre zuvor Juden gewohnt hatten, die ihr Leben im Holocaust verloren haben, und sie war auch gegenwärtig beim Schreiben dieses Buches.“ Und in einem Geleitwort schreibt Albrecht Fürst zu Castell-Castell: „In sorgfältiger, gründlicher Weise hat Czwalina beschrieben, welche Auswirkungen das Schweigen – ich will es zwanghaftes Verschweigen nennen – auf das ganze Leben eines Menschen hat.“