2011 im Rückblick von WordPress erstellt

Die WordPress.com Statistikelfen fertigten einen Jahresbericht dieses Blogs für das Jahr 2011 an.

Hier ist eine Zusammenfassung:

Das Sydney Opera House bietet Platz für 2.700 Konzertbesucher. Dieses Blog wurde in 2011 etwa 9.000 mal besucht. Das entspräche etwa 3 ausverkauften Konzertveranstaltungen im Sydney Opera House.

Klicke hier um den vollständigen Bericht zu sehen.

Geislingen – Lesung: „Zwei Leben für die Würde des Menschen / Vortrag: das Unternehmen „Wüste“ – Gedenkstätten KZ Bisingen

Lesung Welf Schröter

Geislingen-Lesung Welf SchröterGeislingen Lesung Welf SchröterNur ein sehr kleiner Kreis von Zuhörern hatte sich am 07. Dezember zu dieser Lesung eingefunden. Welf Schröter zeigte sich einmal als wunderbarer Erzähler – auch in der Erinnerung an die persönlichen Gespräche mit dem Ehepaar Bloch – in die immer wieder kurze Abschnitte aus den verschiedenen Aufzeichnungen von Carola Bloch und und Andziula Tagelicht einflossen.

Berührende Hoffnung aus dem Ghetto
Sätze wie „Vergesst uns nicht“ und es gibt noch „Hoffnung“ gehörten zu den berührenden Momenten der Lesung zu Karola Bloch und Andziula Tagelicht am Mittwochabend im Katholischen Gemeindehaus in Geislingen. Im Rahmen der Erinnerungswoche an die „Geislinger Weiberschlacht“ las Welf Schröter, langjähriger Freund Karola Blochs, aus den Briefen von Andziula Tagelicht. Die Tänzerin schrieb an Karola Bloch aus dem Warschauer Ghetto kurz vor ihrer Ermordung im KZ Treblinka. Bis zu ihrem Tod 1994 war Karola Bloch vom Trauma der Shoah geprägt. Verzweifelt hatte sie vom amerikanischen Exil aus 1941/1942 versucht, ihre Schwägerin und ihre anderen Familienangehörigen aus den Händen der SS frei zu bekommen. Es gelang nicht. Die Lesung aus Karola Blochs Autobiografie „Aus meinem Leben“ und aus weiteren Briefen zeigte die bewegende Freundschaft zweier Frauen, die jede auf ihre Weise sich dem Nationalsozialismus widersetzte. Bürgermeister Oliver Schmid, der in den Abend einführte, ermutigte die Zuhörenden, sich einer aktiven Erinnerungsarbeit gegen das Vergessen zuzuwenden.

Mit einer These über die Frage „Kann die Hoffnung lernen?“ von Jan Robert Bloch, Sohn von Carola und Ernst Bloch schloss Welf Schröter die Lesung ab:

In der Hoffnung geht es darum, dass das, was ist, nicht so bleiben  muss wie es ist. Das Treibende in ihr, die ihr eigene brennende Geduld, ist die Sehnsucht nach dem Anderen, nach dem Etwas, das fehlt – wie es in Brecht/Weills Oper Mahagonny‘ heißt. Die Hoffnung vergegenwärtigt, dass – wie Giambattista Vico schrieb – die Menschen ihre Geschichte selber machen. Das Hoffen verflüssigt gleichsam die Gegebenheiten, überschreitet das Vorhandene, findet und berührt die eingrenzenden Wände. Wer die Wand berührt, so Hegel, hat sie bereits überschritten. Wer die Wand überschreitet, findet und erschafft neue Möglichkeiten. Wege entstehen, wenn wir sie gehen.

„Karola Bloch Architektin, Sozialistin, Freundin“  Talheimer Verlag, ISBN 978-3-89376 073-2

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Vortrag: Das Unternehmen “Wüste“ und die Gedenkstätten KZ Bisingen

Die folgende Anfrage erreichte die Vorsitzende des Vereines „Gedenkstätten KZ Bisingen“ am 25. Oktober 2011:  Liebe Uta, hier meldet sich der Welf vom Löwenstein-Forschungsverein in Mössingen mit einer Anfrage an Dich. Gemeinsam mit dem Bürgermeister Oliver Schmid der Stadt Geislingen bei Balingen planen wir gerade Veranstaltungen für Anfang Dezember 2011. Geislingen begeht den 70. Jahrestag der „Geislinger Weiberschlacht“ gegen die Nazis 1941. Aus der Bürgerschaft heraus wird dazu einiges vorbereitet.

Wir wollten nun zwei ergänzende Rahmenveranstaltungen anstreben. Eine Lesung zu Karola Bloch und einen Informationsabend über das KZ Wüste. Zu letzterem wollten wir Dich anfragen, ob Du Zeit und Interesse hättest dies zu übernehmen. Es könnte in der Zeit zwischen dem 2. und 10. Dezember sein. Was denkst Du?

Ohne Verzögerung wurde die Einladung zum Thema „Das Unternehmen ‚Wüste’ und die Gedenkstätten KZ Bisingen“ angenommen.

Am 07. Dezember war die Vorsitzende des Vereins Gedenkstätten KZ  Bisingen zur Lesung von Welf Schröter nach Geislingen mitgefahren. So war es möglich noch einen Blick in die ausgezeichnete Ausstellung zur „Geislinger Weiberschacht“ zu werfen (siehe vorangegangenen Bericht).

Geislingen Vortrag Unternehmen "Wüste" -Gedenkstätten KZ BisingenGeislingen: Vortrag 09.12.2011/Unternehmen "Wüste"/Gedenksttten KZ BisingenGeislingen Vortrag Unternehmen "Wüste"/Gedenkstätten KZ BisingenAm Freitag 09. Dezember hatten sich 35 Zuhörer zum genannten Thema eingefunden – Bürgermeister Oliver Schmid begrüßte alle Gäste und Welf Schröter moderierte den Abend an.

Geislingen ZAK 14.12 2011Geisligen -ZAK "So ist's richtig" 16.12.2011Im nebenstehend Bericht aus dem Zollern-Alb Kurier vom 14. 12. 2011. Zwei gravierende Fehler im Bericht – !!! korrigierte der Zollern-Alb Kurier freundlicher Weise am 16. 12.2011: „So ist’s richtig“

Der Vorsitzenden des Vereins Gedenkstätten KZ Bisingen war es ein sehr großes Anliegen über die Entwicklung der Aufarbeitung der „Bisinger Geschichte“ in der Zeit von 08/1944 – 04/1945 bis hin zur Gründung des Vereins  am 28. November 2003 zu berichten. Die Aktivitäten zur Aufarbeitung, begannen in 1982 durch eine kleine Bisinger JUSO-Gruppe gegen viele Widerstände! Bis zum heutigen aktuellen Zeitpunkt ist diese Arbeit nicht beendet. In Verbindung mit Hanne Grunert, die bei der Gemeinde Bisingen arbeitet, Bisingens Bürgermeister Joachim Krüger und dem Bisinger Gemeinderat konnte der Verein die „Gedenkstätten KZ Bisingen“ zu einem  erfreulich gut requentierten Besuchsort für Schulen, Seminar – und Referentengruppen, kleine und größere Besuchergruppen und Einzelpersonen attraktiv machen.

Über die jährlichen Aktivitäten seit 1996  siehe unter den entsprechenden Kategorien in der rechten Leiste – auch Übersetzungen in e nglische zum KZ Bisingen – als pdf. Datei um downloaden.

Geislingen Vortrag Unternehmen "Wüste" -Gedenkstätten KZ BisingenGeislingen ZAK 14.12 2011ZAK "So ist's richtig" 16.12.2011Geislingen Vortrag UNternehmen "Wüste"/Gedenkstätten KZ Bisingen

70. Jahrestag der „Geislinger Weiberschlacht“ – Impressionen und Artikel

Die Stadt Geislingen, bei Balingen, würdigte in einer Projektwoche  vom 01. – 07. Dezember 2011 den mutigen Aufstand der Geislinger Frauen gegen die NS-Kindergartenpolitik. Zum 70. Jahrestag dieses Ereignisses hatte  sich im Vorfeld eigens für diesen Tag eine Projektgruppe gebildet.

Schwarzwälder Bote 01.12.2011 Die Bilder enthalten die Presseberichte der Region unmittelbar vor während der Projektwoche. Einige Fotos entstanden am letzten Tag der Ausstellung (07.12.2011) als die Vorsitzende des Vereins Gedenkstätten KZ Bisingen Welf Schröter und Irene Scherer zu einer Lesung (siehe Programm oben) nach Geislingen begleitete.

Es ist in der Tat bedauerlich, dass diese interessante und liebevolle zusammengetragene Chronik zu diesen Ereignissen vorerst nicht mehr zu sehen ist. Viele Bürger aus Geislingen und Umgebung haben privates Bildmaterial und Gegenstände aus den 40ziger Jahren zur Geislingen - Ausstellung<Geilineg - inder jahrgänge '29, '39, '31Verfügung gestellt – das Bild links(eine Totale) kann nur einen schwachen Eindruck dieser gelungenen Ausstellung wiedergeben.

Ein besonderer Brief ist der von Frida Straub, die sich beim Innenministerium über die „schändliche“ Behandlung beklagt. Die Passage ist rötlich gekennzeichnet (anklicken zur Vergrößerung).

Geislingen-Miniatur 2 Hämmernde SchmiedeGeislingen - Gedichte zur "Weiberschlacht"

Hier ist ja nur ein kleiner Abriss dieser wunderschönen Ausstellung wiedergegeben. Ich habe  aber noch eine Web-Adresse mit velen Bildern und Texten zum

o1. Dezember 2011 in Geislinegn gefunden:

http://www.stadt-geislingen.de/2351_DEU_WWW.php?&publish[id]=246481&publish[start]=

Albert Speer – der „entzauberte“ Mythos – Veranstaltung mit Dr. Heinrich Schwendemann am 11.November 2011

Zwanzig Zuhörer hatten sich zum Thema „Der Mythos Albert Speer“ am 11. November 2011 im Heimatmuseum Bisingen eingefunden, zu der der Verein „Gedenkstätten KZ Bisingen“ eingeladen hatte. Der Kontakt zu Herrn Schwendemann, Historisches Seminar, Universität Freiburg, entstand im April 2011 während einer Tagung der LAGG (Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten) im Haus „Auf auf der Alb“ der Landeszentrale für politische Bildung. Es gab im Anschluss an den Vortrag noch eine lebhafte Fragerunde zum Thema. Am Samstag, 12.11.2011 gab es noch  einen Rundgang durch das die Ausstellung im Heimatmuseum und über den Geschichtslehrpfad in Bisingen.

„ Auch heute noch gern zum »verführten Bürger« umgelogen, gehörte Speer tatsächlich zu den brutalsten Führern des Regimes“ – so Dr. Heinrich Schwendemann  in einem Artikel 2004.

Die Schwerpunkte zu m Vortrag hatte Dr. Schwendemann wie folgt zu Beginn per Bild zusammengestellt:

1. Speer und die Zusammenarebit mit der SS:

  • Phase: 1937-1942: Speer als Staatsarchitekt des Dritten reiches
  • Phase ab 1924: Der Einsatz von Kz-Häftlingen in der Rüstungsindustrie
  •  Phase: Untertageverlagerungsprojekte – die Intensivierung der Kooperation 1943-1945

2. Speer und die Juden

  • Speers „private“ Judenpolitik in Berlin 1938-1943
  • Speer und die Judenvernichtung – a) Speer und Auschwitz / b) Nichts gewußt? Speermund Himmlers Posener Rede 1943 / c) Speer und die ungarischen Juden 1943

3. Speer und die Zwangsarbeiter

4. Speer und das Kriegsende

←Hier im Artikel erhalten Sie Information über die einzelnen Aspekte (Bild anklicken zur Vergrößerung!). Die 1 1/2 Stunden des Vortrags vergingen sehr schnell – die Informationen wurden mit entsprechendem Bildmaterial vertieft –

←wie hier z.B.

 

 

 

 

 

 


Dr. Heinrisch Schwendemann in Bisingen 11/2011

Dr. Heinrich Schwendemann studierte Geschichte und Germanistik an der Universität Freiburg. 1991 übernahm er Lehrtätigkeit  am Historischen Seminar  und ist heute geschäftsführender Assistent des Historischen Seminars an der Universität Freiburg. Heute ist er geschäftsführender Assistent des Historischen Seminars für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Freiburg, Akademischer Rat und Studienberater im Fach Geschichte.

Sein Schwerpunkt liegt auf der Zeit des Nationalsozialismus, u.a. erschien 2000 das Buch: Lebensläufer über verbrannter Erde mit einem Beitrag von Dr. Schwendemann: „Vom Rüstungsminister zum Widerständler. Wie Albert Speer die eigene Biographie rückwirkend beschönigte.“

2006 folgte ein Beitrag: Der „entgrenzte“ Architekt. Zur Rolle Albert Speers im „Dritten Reich“  in: Der Zweite Weltkrieg in Europa und Asien.

Kurzfaszit: Albert Speer (1905 –  Hitlers Architekt und Rüstungsminister hörte 1930 eine Rede Hitlers, die ihn derart beeindruckte, dass er bereits im Januar 1931 der NSDAP wie auch der SA beitrat. 1932 erhält er die ersten Bauaufträge wird Planer und Gestalter der NSDAP-Großkundgebungen und Nürnberger Parteitage. Sehr schnell gehört er zu Hitlers engsten Vertrauen und ist der Architekt diverser Monumentalbauten und NS-Kultstätten. 1941 beauftragt Fritz Todt, Rüstungsminister, Albert Speer mit dem Wiederaufbau von Fabriken und Eisenbahnnetz in der Ukraine und im Februar 1945, ernennt Hitler ihn zum Rüstungsminister, nach dem Fritz Todt tödlich verunglückt war. Speer hatte als letzte Genehmigungsinstanz als Chef des Bauwesens, Einblick in alle Bauvorhaben der SS. So wusste er auch von den Todeslagern und ist somit auch einer der Täter, die den fabrikmäßigen Mord erst ermöglicht haben.

New Yorker Gruppe der „Childrens’s Aid Society“ zu Besuch im Heimatmuseum Bisingen.

Die „Childrens’s Aid Society“ – ist eine  Organisation, die umfassende Unterstützung für Kinder in Not, von der Geburt bis zum frühen Erwachsenenalter, und für ihre Familien bietet, um die Lücken zwischen dem was Kinder haben und was sie brauchen um zu gedeihen, füllen. Bereits im vergangenen Jahr berichteten wir über einen solchen Besuch – und waren auch in in diesem Jahr wieder beeindruckt über das große Interesse,welches diese jungen Leute für die Geschichte um den zweiten Weltkrieg, das Hitler-Regime und die Geschichte hier vor Ort in Bisingen zeigen. Alle diese jungen Leute sind Angehörige von Opfer von „Nine-Eleven“ (Terroranschlag auf das World-Trade Center in New York am 11. September 2001). Eingeladen von der Prinzessin-Kyra-von-Preußen Stiftung verbrachte die Gruppe mit ihrem Leiter,  Michael A. Roberts,  14 Tage in Deutschland und besuchte vom Ausgangspunkt „Burg Hohenzollern“ auf der Schwäbischen Alb in verschiedenen Ausflüge die Region und überregionale Treffpunkte.

Am 21. September 2011 war die Gruppe am Vormittag Gast beim Bürgermeister Joachim Krüger, Bisingen – siehe Zeitungsbericht. Hanne Grunert (Gemeinde Bisingen) und Uta Hentsch (Vorsitzende des Vereins „Gedenkstätten KZ Bisingen“) nahmen die Gruppe dann am Rathaus Bisingen in Empfang und führte die jungen Leute durch die Ausstellungsräume des Heimatmuseum Bisingen „Mut zur Erinnerung – Mut zur Verantwortung“. Die Jugendlichen zeigten sich sehr betroffen über das gehörte und stellte viele Fragen zur Zeit des Hitler-Regimes!

Es schloss eine Begehung des „Geschichtslehrpfads.

Am Nachmittag war die Gruppe aus New York  bei der Freiwilligen Feuerwehr Bisingen eingeladen.

Der

Abteilungskommandant von Bisingen, Marc Mayer, begrüße die Gruppe. Es  gab praktische Vorführungen in welche die  die jungen Leute dann auch eingebunden wurden und es sich erwies, dass nichts so einfach ist, wie es aussieht es zunächst aussieht! Bei  leckeren Grill-Gerichten und vielen Gesprächen machten  sich Bisinger und New Yorker sehr schnell miteinander bekannt. Mit ein wenig Mut ging’s hinauf,  hoch über die Dächer von Bisingen- Steinhofen mit wunderschönem Rundblick über die Schwäbische Alb. Ein Höhepunkt dieses Tage war mit Sicherheit die Fahrt mit einem Einsatzwagen der Freiwilligen Feuerwehr Bisingens zurück in den Standort  auf die Burg Hohenzollern.

Neunklässler der Realschule Bisingen im Heimatmuseum und in Aktion auf dem Geschichtslehrpfad

Wie bereits in den drei Jahren zuvor, hatten sich herr Kügler mit seiner Klasse 9a und Herr Huesfeld mit der Klasse 9b – Realschule Bisingen – wenige Tage vor den großen Ferien für einen Besuch im der Ausstellung zum KZ Bisingen im Heimatmuseum und für eine „Säuberungs“-Aktion auf dem Geschichtslehrpfad (im Kuhloch) angesagt.Einige der Schüler beider Klassen waren Teilnehmer der AG-Spurensuche oder hatten innerhalb eines Sozial-Praktikums mit der Geschichte des Unternehmen „Wüste“ und seinen menschenverachtenden Auswirkungen im Wüste-Werk 2 Bisingen Bekanntschaft gemacht.

Im Bild links Herr Kügler mit seiner Klasse 9b im Heimatmusuem am 14. Juli 2011

Im Folgenden einige Bilder von der Aktion im Kuhloch am 25. Juli 2011 – die Relikte der ehemaligen Kondensierungsanlage musste von ihrem Bewuchs, der die Sicht nimmt befreit werden. Mitbeteiligt war der Bauhof Bisingen. der entsprechende Gerätschaften zur Verfügung stellte und das das anfallende Grünzeug fachgerecht entsorgte.

Es ist jedes Mal bei dieser Aktion erstaunlich, wie schnell  die Sicht auf die sicher nicht sehr schönen, aber immerhin doch zur Erinnerung an das KZ Bisingen sehr wichtigen Relikte wieder sichtbar werden. Mit einem anschließenden Besuch im Heimatmuseum wurde die tüchtige Gruppe junger Leute mit ihrem Lehrer mit einem herzlichen Dankeschön und guten Wünschen für die Ferienzeit verabschiedet.

2 Schüler-Projekte (GFS) – Gymnasium Haigerloch und Walther-Grotz Schule Albstadt/Ebingen

Über zwei Schüler-Projekte, die sich mit dem Unternehmen „Wüste“  und dem Werk 2 “ – Bisingen beschäftigten möchte dieser kleine Beitrag berichten.

Am 12. Juli 2011 besuchte ein kleine Schüler-Gruppe (12 SchülerInnen ‚prakt. Kursstufe‘) vom Gymnasium Haigerloch das Heimatmuseum Bisingen. Für das Projekt: Exkursionen GFS (gleichwertige Feststellung von Schülern) hatte sich Peter Fechter das Unternehmen „Wüste“ mit dem Werk 2″, Bisingen, ausgesucht. Auf einer Doppelseite hatte er die wichtigsten Fakten zum „Werk 2“ zusammengestellt und führte am 12. Juli seine Gruppe durch die Ausstellungsräume des Heimatmuseum „Mut zur Erinnerung – Mut zur Verantwortung“. Es machte viel Freude seinen Ausführungen zu den verschiedenen Themen der Ausstellung zu folgen – seine Mitschüler folgten ihm aufmerksam – auch Fragen stellend und am Ende der Exkursion zeigte ich sich auch der begleitende Lehrer, Herr Stanislawski, mit seinem Probanden zufrieden.

 

Am 14. Juli 2011 besuchte die 12. Klasse „Geschichtskurs“ der Walther-Grotz Schule aus Albstadt Ebingen mit ihrem Lehrer Herrn Biro das Heimatmuseum Bisingen. 18 hoch motivierte junge Leute waren gut vorbereitet Zum Thema Unternehmen „Wüste“. Das Thema „Geschichtslehrpfad mit dem Bisinger Lagersystem, dem Ölschiefer Abbaugelände und Ölgewinnungsverfahren wurde als GFS-Projekt selbst erarbeitet und nach dem Besuch des Heimatmuseums der Gruppe durch Begehung des Geländes vorgestellt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wanderausstellung: „Die Kinder vom Bullenhuser Damm“

Das Ehepaar Wache, Sigmaringen, hatte am 26. Juni 2011 in der Ehemaligen Synagoge Rexingen eine Wanderausstellung über „Die Kinder vom Bullenhuser Damm“ eröffnet.

Im Folgenden soll über den Besuch dieser Ausstellung berichtet werden – das scheint im Zuge der Vernetzung zum Dachverband  „Gäu-Neckar-Alb“ (mit insgesamt 9 Synagogen- und KZ-Gedenkstätten)  sinnvoll, um einen Einblick über Veranstaltungen/Ausstellungen in anderen Mitgliedsvereinen zu geben. Die Ausstellung selbst war auf einen knappen Zeitraum beschränkt und es war eine glückliche Fügung, dass uns eine Einladung zum 4. Synagogenfest in Rexingen am 17. Juli 2011 erreichte, eine Woche bevor die Ausstellung beendet wurde.

Zunächst der Text vom Flyer zu dieser Ausstellung: Zwanzig Kinder, fünf- bis zwölfjährige Jungen und Mädchen aus ganz Europa, von ihrem Zuhause fortgeschafft, nur weil sie Juden waren, ihren Eltern im Konzentrationslager Auschwitz weggenommen, anschließend für ein halbes Jahr Opfer medizinischer Verusche im Konzentrationslager Neuengamme und zuletzt kurz vor Kriegsende in einer Hamburger Schule von SS-Männern erhängt.

Dem Engagement einzelner ist es zu verdanken, dass die Geschichte der Kinder dem Vergessen entrissen wurde. Sie suchten Spuren, fanden in Israel, Frankreich, Polen, den USA und vielen weiteren Ländern Angehörige und berichteten ihnen erstmals vom traurigen Weg ihrer Kinder. Gemeinsam mit den Angehörigen gründeten sie eine Vereinigung, die in den Kellerräumen der Schule, wo der Mord verübt wurde, eine Gedenkstätte initiierte.

Die Fotoausstellung dokumentiert den Lebens- und Leidensweg der Kinder und ihrer Angehörigen, die medizinischen Experimente und den Mord. Sie gibt einen Einblick in die Strafverfolgung von Nazi-Verbrechen in der Nachkriegszeit und informiert über die Aktivitäten, damit dieses Verbrechen nicht in Vergessenheit gerät. – Es folgten noch Angaben über die Öffnungszeiten und Dauer der Ausstellung!

←Die Redaktion der SÜDWEST PRESSE / NECKAR CHRONIC hat freundlicher Weise nebenstehenden  Artikel zur Ausstellung zur Verfügung gestellt – an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank.


Die folgenden Fotos (U. Hentsch)  sind beim Besuch der Ausstellung am 17.Juli 2011 entstanden – die Texte sprechen für sich, so dass zusätzliche Beschreibungen/Kommentare nicht notwendig sind.

Bild 1 -3 Text zur Ausstellung/die Verschleppung der Kinder und die Schule

Bild 4 -10 Die Kurzgeschichte von sieben der 20 Kinder

Bild 11 – 14 „Stellwand“ / Text über „Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm/die Namen der Kinder/der Rosengarten

Bild 15 – 24 Täter / Texte / Gerichtsurteile / 20 ermordete Kinder

Alle Bilder sind per „klick“ zu vergrößern und Texte werden so gut lesbar.

Wir danken dem Ehepaar Wache, dass wir  die Veröffentlichung von Teilen dieser außergewöhnlichen Wanderausstellung hier übernehmen konnten.


Eine neue Gedenktafel auf dem KZ-Friedhof Bisingen

„Ein spezieller Tag für uns – die Suche ist beendet – er hat seinen Platz gefunden“…..

….das waren die Worte von Peter van Zantvoort am Sonntag Mittag, (19.Juni 2011) bevor wir gemeinsam zum KZ-Friedhof Bisingen fuhren. Dort war für 14:00h die Enthüllung des Gedenksteins für Alekzander Olszanski vorgesehen. Die Tochter, Janina Olszanska, und die Enkelkinder, Dorota Wrobel und Peter van Zantvoort, hatten in den letzten Jahren die Suche nach dem Verbleib des Vater und Großvaters intensiviert und erfuhren dann im September 2009 in Natzweiler-Struthof, dass der Gesuchte am 06. Februar 1945 im KZ Bisingen verstorben war. Der Ehefrau von Alekszander Olszanski hatte man 1952 mitgeteilt, dass ihr Mann in Natzweiler-Struthof verstorben wäre.

Der erste Kontakt mit den Hinterbliebenen wurde durch Dorota Wrobel im Januar 2010 hergestellt und im Mai 2010 besuchten sie dann zum ersten Mal unser Kirchspiel – siehe unter Kategorie 2010, Eintrag vom 14. Mai:  „Ich bin stolz, dass du hier bist“ – Abschied von Vater und Großvater.

In der Presse war die Gedenkstunde angekündigt und so ist an dieser Stelle all denen zu danken, die sich auf dem KZ-Friedhof Bisingen eingefunden hatten, um der Familie ihre Unterstützung und Anteilnahme zu bezeugen.

Es gab drei kleine Redebeiträge ( Vorsitzende des Vereins „Gedenkstätten KZ Bisingen, Janina Olszanska und Heinz Schwab, Bürgerverein Balingen).

Pater Joachim sprach einen Segen aus für die Familie und versammelte die Anwesenden zum gemeinsam gesprochenen „Vater unser…“ – ein in der Tat bemerkenswerter Abschluss dieser kleinen Gedenkveranstaltung. Für die Angehörigen von Alekzander Olszanski war die Anwesenheit der beiden geistlichen Leiter, Pfarrer Ulrich Günther von der evangelischen und Pater Joachim Rzesniczek von der katholischen Pfarrgemeinde Bisingens ein besonderes Geschenk, wie sie später berichteten.

Bisingens Bürgermeister, Herr Joachim Krüger, hatte den Gästen aus Holland und Belgien seine allerherzlichsten Grüße ausrichten lassen, er war mit seiner Familie im Urlaub und konnte daher nicht persönlich dabei sein. Presseberichte siehe ganz unten!

Es gab anschließend noch angeregte Gespräche auf dem KZ-Friedhof, die später im Heimatmuseum „Mut zur Erinnerung – Mut zur Verantwortung“ , den Ausstellungsräumen zum KZ-Bisingen fortgesetzt wurden.

In Vertretung Bürgermeister Krüger hatte am 17. Juni um 10:00h Romina Burkhardt  (Haupt-und Personalamt/Kulturamt Bisingen) die Familie ins Rathaus Bisingen eingeladen. Ausgezeichnet vorbereitet auf den Besuch mit vielen Fragen an die Gäste vertrat sie BM Krüger in sehr kompetent und persönlich voll engagiert. Auch ihr sei hier nochmals ein besonderer Dank ausgesprochen.

Am Mittwoch 15. Juni morgens wurde die 50kg schwere Gedenktafel zum Bisinger Steinmetz Rager gebracht und am Freitag, 17.Juni war alles auf dem KZ-Friedhof fertig aufgestellt. Auch Herrn Rager gilt nochmals Dank für seine gute Arbeit – es war ja nun bereits das dritte Mal, dass er für Überlebende und deren Hinterbliebene mit dieser Arbeit auf dem KZ-Friedhof Bisingen tätig wurde. Am Nachmittag besuchte die Familie auf Einladung von Bürgermeister Krüger die Burg Hohenzollern – ein Besucher-Magnet, dessen Besichtigung natürlich nicht ausgelassen werden darf. Da beim Besuch 2010 das Wetter sehr schlecht war, wollte die Familie noch einmal den Geschichtslehrpfad Bisingens besuchen – und damit fand dann der erste volle Besuchstag sein Ende.

Bleibt nun noch ein Ausflug nach Überlingen einzutragen. Wolfgang Rieg, Mitglied der „Dokumentationstätte Goldbacher Stollen und KZ Aufkirch e.V.“ und der Gedenkstätten KZ Bisngen e.V. hatte zu einer Führung im „Goldbacher Stollen“ eingeladen. Im nebenstehenden Bild eine Kurzinfo aus dem Internet!

Wolfgang Rieg begrüßte die Gäste und gab bevor es in den „Goldbacher Stollen“ hinein ging eine Reihe wichtiger Informationen über dieses wahnwitzige Unternehmen von 10/1944 – 04/1945

Der Campingplatz vor dem Goldbacher Stollen, der auf den Ausschüttungen  des Aushubs in den Bodensee später entstanden ist.

Mit einem Spaziergang durch Überlingen entlang des Bodensees fand dieser interessante Ausflug dann einen guten Abschluss. Vielen Dank an Wolfgang Rieg für Einladung zum „Goldbacher Stollen“ – und vielen Dank an Ingrid Wöhr (Schriftführerin des Vereins Gedenkstätten KZ Bisingen) die uns an diesem Tag gefahren hat.

Janina Olszanska, Dorota Wrobel und Peter van Zantvoort bedankten sich vor ihrer Rückreise nach Hause  am Montag, 20. Juni 2011 noch einmal sehr herzlich bei allen Beteiligten, die ihnen den Aufenthalt in Bisingen auf ihrem schweren Weg so angenehm gestaltet haben.

Gedenkfeier in Eckerwald am Sonntag 08. Mai 2011

Voranmerkung: nachstehend ein Bericht von Leny und Cees de Brouwer-Fontaine über die Gedenkfeier in der „Gedenkstätte Eckerwald“, die dort jedes Jahr am 08.Mai begangen wird. Die Nachricht wurde so belassen wie sie eintraf – das emotionelle Ereignis für die Freunde aus den Niederlanden ist sehr gut nach zuerleben (siehe unter Kategorie 2010: „Jetzt wissen wir endlich….“ Juni 2010 / „Besuch aus Amsterdam“ November 2010)

Wir haben ein sehr emotionales, wertvolle und besonderes Wochenende in Eure sonniges Gegend gehabt. Zuerst Fritagabend mit Hanne, Gerhard und seinen Frau Margarete gegessen. Am Samstag war die Ausflug zum Freilichtmuseum in Neuhausen und Fahrt mit dem Sauschwanzle-bahn in Blumberg sehr schön und nachher Abendessen in der Becher in Rottweil, auch sehr gut.
Sonntagmorgen war dann das Gedenkfeier in Eckerwald. Zu dieses Gedenkfeier kamen auch 11 Neffen und Nichten von Leny. Die waren am Samstagabend mit dem auto in Balingen gekommen. Das Gedenkfeier hatte ein sehr grosse Eindruck auf uns Allen gemacht.
Nicht nur die Rede von Gerhard Lemmp, sondern auch die Performance einer Schülergruppe der Zinzendorfschulen Köningsfeld. Der Oberburgermeister Hernn Bross hatte uns allen eingeladen zum Mittagessen ( auch unsere 11 Neffen und Nichten).
Erstaunlich und unglaublich. Später sind wir nach Schömberg/Dautmergen gefahren für ein Gedenkfeier, wo Gerhard Lempp auch noch gesprochen hat. Wir haben noch Blumen gelegt bei der Würfel und haben nachdem noch mit einander Hand in Hand gestanden und gesungen. Wir haben uns dann verabschiedet und sind zum Heimatsmuseum in Bisingen gegangen, wir 8 und die andere 11 vom Familie. Dort hat Horst Prautsch und seiner Frau (Anmerkung: von den Gedenkstätten KZ Bisingen) uns begrüsst. Wir sind leider nicht so lange dort gewesen.

Alles mit einander war es ein sehr strenge Tag, emotional und viele Eindrücken und dass macht Müde. Wir haben mit die ganze Familië Abends in Balingen gegessen und am Montagmorgen (nachdem wir noch mit Hanne (Anmerkung: Gedenkstätten KZ Bisingen) gesprochen haben) wieder nach Hause gefahren. (von Stuttgart mit dem Zug).
Ein erklärung der Bilder.
1. Jacek Zieliniewicz aus Polen (überlebende)
2. Ein paar Neffen und Nichten von Leny
3. Ein paar Besucher
4. Ein Rede von Gerhard Lempp
5. Eine Performance von einem Schülergruppe.
6. Gerard Fontaine mit Nichte legen Blumen beim Würfel.
7. Kinder von Frans Fontaine: von L.
Frans Fontaine
Leny de Brouwer – Fontaine
Gerard Fontaine
Lidy de Vries – Fontaine
8. 11 Neffen und Nichten von Frans Fontaine (siehe Bild ganz oben)
9. Frans, Leny, Lidy und Gerard Fontaine mit mann und Frau
10.Rede von Gerhard Lempp beim Gedenkstätte
11.Besucher stehen Hand in Hand und singen zusammen
12.Namen aus das Buch in Heimatmuseum
13.Namen von 6 Niederlandische gestorben Häftlingen.


14.Franz Fontaine – Eintrag im Bisinger Nummerbuch 6 – im Heimat Museum Bisingen „Mut zur Erinnerung – Mut zur Verantwortung“

Das war es für heute.
Wir danken Euch allen herzlichst für alles.
Liebe Grüssen aus Amsterdam.
Leny und Cees

Die letzte Reihe im Bericht lautet: „Die Veranstaltung wurde gefördert von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“.