2012 in review – eine „wordpress“-Statistik

Die WordPress.com-Statistik-Elfen fertigten einen Jahresbericht dieses Blogs für das Jahr 2012 an. ________________________________________________

Anmerkung: viele Bilder sind im Link  – siehe unten – abrufbar!

Hier ist ein Auszug:

600 Personen haben 2012 den Gipfel des Mount Everest erreicht. Dieser Blog hat 2012 über 11.000 Aufrufe bekommen. Hätte jede Person, die den Gipfel des Mount Everest erreicht hat, diesen Blog aufgerufen, würde es 18 Jahre dauern, um so viele Aufrufe zu erhalten.

Klicke hier um den vollständigen Bericht zu sehen.

2012 – ein Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate

Weihnachtsgruß blog VereinLiebe Freunde und Mitglieder, zum bevorstehenden Jahreswechsel senden wir Ihnen/Euch die besten Wünsche für frohe und friedvolle Festtage und einen gelungenen Übergang vom alten ins neue Jahr 2013!


AG-Spurensuche Bisingen:Besuch aus Israel -1Geschichtslehrpfad Bisingen -Schüleraktion 10Wir können auf ein gutes Jahr 2012 zurückblicken mit einer Reihe themenbezogener Veranstaltungen, mit vielen guten Schüler-Aktionen, der AG-Spurensuche (Realschule), dem 27.Januar 2012 (Internationaler Holocaust-Gedenktag mit Schülern der GHW-Realschule und Realschule Bisingen), mit  Schüleraktionen auf dem Geschichtslehrpfad, einem Lehrer- und einem Referendar-Seminar.

Es gibt eine Neuauflage „Berufswahl“ von Otto Gunsberger und ein neues Materialienheft (Lese-und Arbeitsheft) der Landeszentrale für politische Bildung, Stuttgart: „Wir sind gezeichnet fürs Leben, an Leib und Seele“ (Unternehmen „Wüste“ das südwürttembergische Ölschieferprojekt und seine sieben Konzentrationslager) mit Autoren der Initiative Eckerwald und der Gedenkstätte KZ-Bisingen e.V.

DSCF0785-65 Jahre KZ-FRiedhof Bisingen:Dr. Zekorn&GästeAls besonderer Höhepunkt ist wohl die Veranstaltung „65 Jahre KZ-Friedhog Bisingen“ am 29. April zu benennen.  Bisingens Bürgermeister Joachim Krüger –  Balingens Kreisarchivar Andreas Zekorn und Baden-Württembergs Landesrabbiner Nathanael Wurmser, IRGW-Stuttgart und die Pfarrer der Evangelischen und Katholischen Gemeinde Bisingens, viele Freunde des Gedenkstättenverbundes „Gäu-Neckar-Alb“ und viele Freunde des Vereins hatten sich  Zeit genommen, um der Opfer des Wüstewerk 2, Bisingen, zu gedenken.


Dr. Gideon Greif Bisingen -3Die Vortragsabende mit Dr. Gideon Greif – Historiker Israel/USA, zum Thema Funktionshäftlinge) und Yad vashem - Votrag Arik Rav-On Vortrag 3Arik Rav-On. Direktor für die deutschsprachigen Länder und die Schweiz von Yad Vashem über Arbeit, Ziele, Visionen von Yad Vashem konnten viele interessierte Zuhörer verzeichnen.

Es gab auch in diesem Jahr wieder viele Schüler- und Besuchergruppen – die genaue Anzahl wird noch ermittelt.

Der Verein hat jugendlichen Zuwachs erhalten – drei junge Männer, zwei davon sind ehemalige Schüler von Dieter Grupp, sind Mitglieder des Vereins geworden und bringen sich bereits als aktive Mitarbeiter ein. Einer von ihnen hat am „Jugendguide-Projekt“ von Kreisarchivar Dr. Sannwald, Tübingen, teilgenommen. Ein dritter junger Mann aus Balingen wurde ebenfalls Mitglied – sein kleiner Bruder hat an einer der vergangenen AG-Spurensuche-Projekte teilgenommen. Es wurden auch mehrere GFS-Projekte (Gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen) durchgeführt.

Wir haben Abschied genommen von Isak Wasserstein, München, der am 05. Januar 2012 verstarb.

Franziska Blum, Tübingen, ist seit dem 1. September 2012 als Nachfolgerin von Hanne Grunert bei der Gemeinde angestellt. Wir danken Frau Blum dafür, dass sie schon nach kurzer Zeit so gut mit unserem Verein kooperiert.

Wir möchten an dieser Stelle Hanne Grunert noch einmal großen Dank aussprechen für sieben Jahre außerordentlich gute Zusammenarbeit mit unserem Verein und wünschen ihr für den künftigen Weg alles Gute und Erfolg.

Danken möchten wir Ihnen/Euch allen für die Unterstützung in der Arbeit „Gegen das Vergessen“ – und Rosel Waserstein mit Bürgermeister Krüger und Hanne G.ein besonderer Dank geht an unseren Bürgermeister Herrn Joachim Krüger für die großzügige Unterstützung unseres Vereins und die Aufrechterhaltung der Kontakte zu unseren Überlebenden und ihren Angehörigen. (BM Krüger, Rosel Wasserstein, Hanne Grunert/ Besuch bei R. Wasserstein in München 08/2013)

Logo - LpBDie Landeszentrale für politische Bildung Stuttgart, Gedenkstättenarbeit, hat uns auch in diesem Jahr wieder sehr großzügig mit finanzieller Hilfe unterstützt – so geht auch nach Stuttgart unser Dank.

Für 2013 haben wir uns viel vorgenommen und vertrauen darauf, dass wir auch im neuen Jahr mit Ihrer/Eurer freundlichen Unterstützung rechnen dürfen. Dafür im Voraus vielen Dank!

Über alle Aktivitäten sind unter der Kategorie 2012 ausführliche Berichte mit vielen Bildern und Presseberichten zu finden. 

Informationsabend über das Unternehmen „Wüste“ und den Bisinger Verein – 05.12.2012 Mössingen

Reihe -Erinnerungen für die Verantwortung heute“ Zur Geschichte des  Unternehmen „Wüste“‚ in der Region Vortrag von Uta Hentsch, Verein Gedenkstätten KZ Bisingen

Informationsabend über Unternehmen %22Wüste%22Mittwoch 5. Dezember 2012, 19.00-21.00 Uhr
Veranstaltungsraum Kulturscheune Mössingen Mit diesem Informationsabend soll an das Unternehmen „Wüste“ und an die dortigen vielen tausend Zwangsarbeiter und Toten erinnert werden. Das Unternehmen „Wüste“ lag auf der Fläche der heutigen Landkreise Rottweil, Zollernalb und Tübingen. Es reichte von oberhalb Rottweil bis nach Dußlingen. Der Verein Gedenkstätten KZ Bisingen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte dieses Unternehmens und des „Wüstewerk 2″, in Bisingen“, nur eines von den sieben oftmals absichtlich vergessenen „Wüste“-Lagern, aufzuarbeiten.

Veranstalter: Löwenstein-Forschungsverein e.V. in Zusammenarbeit mit dem Verein Gedenkstätten KZ Bisingen e.V. Moderation: Welf Schröter.

Eintritt frei.

Mössingen:Foto Werner SteinmetzFoto: W. Steinmetz

07.12.2012 Schwäb.Tagblatt:Mössingen

Mut zur Erinnerung – ein tief bewegender Ausflug am Volkstrauertag

Bericht von Ursula Rauscher – Schwäbischer Albverein vom Besuch der Gedenkstätten KZ Bisingen am 18. November 2012:

Am Volkstrauertag gedenkt man traditionell der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Das ist kein Tag für eine Wanderung, meinen Viele im Schwäbischen Albverein. Warum eigentlich nicht, fragte sich Uli Gänzle von der Ortsgruppe Mittelstadt und organisierte einen dem Tag angemessenen Ausflug. Als Jugendlicher war er öfters mit seinen Eltern am KZ-Friedhof in Bisingen vorbeigefahren. Als Erwachsener hat er sich daran erinnert und nachgeforscht, was es damit auf sich hat. Dabei hat er die Ausstellung über das KZ Bisingen im Heimatmuseum und den Geschichtslehrpfad entdeckt.  Jetzt war er mit 22 Wanderfreunden aus Mittelstadt, Oferdingen, Betzingen, Sondelfingen, Süßen, Burladingen und Ringingen dort.  Die meisten der Teilnehmer wussten zwar, dass es auch bei uns KZ-Lager gegeben hat, aber von Bisingen hatten sie bisher nichts oder nur wenig gehört.

Uta Hentsch vom Verein Gedenkstätten KZ Bisingen e.V. erzählte sehr einfühlsam vom Leben und Schicksal der Häftlinge und führte die Gruppe zu den einzelnen Stationen: vom Bahnhof zum KZ-Gelände, zur Abbruchkante des Schiefers, zum Öltank und der ehemalige Brech- und Siebanlage. Ab August 1944 wurden 4150 Männer nach Bisingen verschleppt, darunter ein Drittel Juden. Sie sollten für das Unternehmen „Wüste“ Ölschiefer abbauen, teils mit bloßen Händen, um daraus Treibstoff zu gewinnen. Mindestens 1187 Häftlinge überlebten den harten Alltag in diesem als Werk 2 bekannten KZ-Lager nicht.

Die Führung endete mit dem Besuch des Heimatmuseums und seiner Dauerausstellung. Tief bewegt und betroffen wurde die Heimreise angetreten. Eine Teilnehmerin sprach aus, was andere dachten: „Die Geschichte als Film zu sehen ist etwas anderes, als das hier zu sehen und zu erfahren. Es ist beschämend was diesen Menschen angetan wurde“. Alle waren sich einig, es war richtig herzukommen und sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen. Denn das was passiert ist, darf nicht in Vergessenheit geraten, so schmerzlich die Erinnerung auch sein mag.  – ukr

Bilder von U. Rauscher und W. Herrmann

Yad Vashem – Aufgaben/Ziele/Visionen – Vortrag von Arik Rav-On beim Verein „Gedenkstätten KZ Bisingen“

(←Yad Vashem Eingangsbereich) Zu einem Vortrag über Yad Vashem, Arbeit, Ziele und Visionen hatte der Verein Gedenkstätten KZ Bisingen zum Dienstag, 13. November 2012 eingeladen. Der Referent war Arik Rav-On, Direktor für die deutschsprachigen Länder und die Schweiz, Yad Vashem.

Der Kontakt zur Gedenkstätte Yad Vashem besteht sei dem Frühjahr 2011, als der Verein Gedenkstätten KZ Bisingen Mitglied des Freundeskreis Yad Vashem Deutschland e.V. wurde. Der Referent, Arik Rav-On, betreute die Bisinger Vertreter während der Kranzniederlegung für die Jüdischen Opfer des KZ Bisingen am „Jom HaShoa“ im Mai 2011 in Yad Vashem (siehe Link: Kranzniederlegung in Yad Vashem Mai 1011

Yad Vashem – ‚Denkmal und Name’ – ist die international bedeutsamste Gedenkstätte zum Holocaust und wurde 1953 in Jerusalem gegründet. Die Namensgebung hat ihren Ursprung in Jesaja 56,5: „Ihnen allen errichte ich in meinem Haus und in meinen Mauern ein Denkmal, ich gebe ihnen einen Namen, der mehr wert ist als Söhne und Töchter: Einen ewigen Namen gebe ich ihnen, der niemals getilgt wird.“ Yad Vashem erinnert an die Verfolgung und Ermordung von sechs Millionen Juden während des Holocausts. Sie erinnert weiterhin an die aufgelösten und zerstörten jüdischen Gemeinden, an Tapferkeit und Heldentum der Soldaten, Untergrundkämpfer und Gefangenen und an die Gerechten unter den Völkern, die für die Rettung von Juden ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben.

Die Gedenkstätte Yad Vashem und das ihr angeschlossene Institut liegen auf dem „Berg der Erinnerung“ (hebr. har ha-zikaron), einer Hügelkette an den westlichen Ausläufern Jerusalems. Verschiedene Denkmalsstätten, ein historisches Museum, ein Zentralarchiv und ein Forschungszentrum zur Dokumentation des Holocaust gehören zum gesamten Komplex.  Die Hauptaufgabe der Gedenkstätte liegt darin, die Erinnerung an den Holocaust, die bis in unsere Tage unzähligen, hartnäckigen Verleugnungen unterliegt, und seine Lehren für zukünftige Generationen wach zuhalten und zu bewahren. Die weltweit größte und umfangreichste Sammlung zum Holocaust befindet sich an diesem Ort.  Auch die Geschichte des Unternehmen „Wüste“ mit dem ‚Wüstewerk 2’, Bisingen, ist bis ins Jahr 2011 ins Archiv von Yad Vashem eingebracht.

Das Internationale Institut für Holocaust-Forschung koordiniert und unterstützt Forschungsprojekte auf nationaler und internationaler Ebene. Konferenzen und Kolloquien werden organisiert. Im Bereich der Erziehung liegt eine wesentliche Aufgabe der Gedenkstätte. Jährliche Kurse mit tausenden von Teilnehmern aus den verschiedensten Erziehungsbereichen werden von der Internationalen Hochschule für Holocaust-Studien in Hebräisch und sieben weiteren Sprachen durchgeführt. Hochqualifizierte Mitarbeiter werden von Yad Vashem ins Ausland gesandt, um dort Wissen und Bildung über den Holocaust mit zutragen und zu fördern.

Arik Rav-On zeigte zu Beginn seines Referats ein eindrückliches Bild, dass sogleich alle Themenbereiche der Gedenkstätte auf „einen Blick“ zur Kenntnis brachte. Er begann seinen Vortrag dann mit der Entstehungsgeschichte, am 19. August war die Gründung, und wie dann im Laufe der Jahre  die Weiterentwicklung voranging bis dann im März 2005 das „Historische Museum“ als Zentrum der Geschichte der der Juden eröffnet wurde. Link:  Das Historische Holocaust Musem Dieser Link enthält viele Unterteilungen – die Bilder sprechen für sich – leider gibt es dazu keine deutsche Version.

S0 Zuhörer, darunter Bisingens Bürgermeister Joachim Krüger hörten den Ausführungen von Herrn Arik Rav-On mit großer Aufmerksamkeit zu – Fragen durften zu jeder Zeit an den Referenten gestellt werden. Der einhellige Tenor am Ende dieser interessanten Veranstaltung: es war ein sehr informativer, aufschlussreicher und sehr gelungener Abend.

Bei der Verabschiedung des Referenten dankte die Vorsitzende des Verein Gedenkstätten KZ Bisingen dem Referenten dafür, dass er sich Zeit genommen hatte nach Bisingen zu kommen und der Landeszentrale für politische Bildung, Stuttgart – Abteilung „Gedenkstättenarbeit“ für die freundliche finanzielle Unterstützung . Bürgermeister Joachim Krüger bedankte sich ebenfalls und meinte abschließend: „vielleicht sieht man sich ja hier in Bisingen noch einmal wieder.“

Bilder von Yad Vashem / Links zur Gedenkstätte Yad Vashem (von links nach rechts: Tal der Gemeinden, siehe: Haigerloch/Hechingen / Gedenkstätte für 1,5 Millinen ermordeter Kinder / Eingang zum Historischen Holocaust Museum / Ende des Tunnels vom Holocaust Museum mit Blick auf Jerusalem / Link (deutsch)Yad Vashem – Über den Holocaust

←Mit Freunden aus Berlin vor dem Heimatmuseum Bisingen mit der Ausstellung: „Mut zur Erinnerung – Mut zur Verantwortung“ (alle Fotos U. Hentsch)

←Presseberichte!



 

„Berufswahl“ von Otto Gunsberger – Überlebender des KZ Bisingen/Neuauflage

Der Verein „Gedenkstätten KZ Bisingen“ hat mit freundlicher Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung, Abtlg. „Gedenkstättenarbeit“, Stuttgart, eine Neuauflage des Buches von Otto Gunsberger:  „Berufswahl“ heraus gebracht.

Verlag: Books on Demand        ISBN 978-3-8448-9396-0

Vorwort der Herausgeber der Neuauflage 2012

Otto Gunsberger wurde 1926 in Nagykanisza, Ungarn, geboren. Im April 1944 kurz nach der deutschen Besetzung Ungarns wurde die Familie von Otto Gunsberger in ein Lager gebracht – dort nach wenigen Tagen der SS übergeben und in Güterwaggons verfrachtet.“ Nach 3 Tagen Fahrt war das Ziel: Auschwitz/Birkenau erreicht. Es folgten als weitere Leidensstationen das KZ Buchenwald und im März 1945 das KZ Bisingen.

Nach Auflösung des Lagers Bisingen im April 1945 kam Otto Gunsberger mit einem Transport in offenen Güterwagen nach Dachau-Allach und erlebte dort im Mai 1945 die Befreiung durch die Amerikaner. Nach 3 Monaten Krankenstation beschlossen Otto Gunsberger und zwei seiner Kameraden nach Ungarn zurück zu gehen. In Budapest fand er seinen Vater in dem Haus, das dieser in der Zeit der Verfolgung als Zufluchtsstätte benutzt hatte. „Wir fielen uns in die Arme und weinten vor Freude.“ Von den Verwandten gab es keine Nachricht.

Nach dem Ungarn-Aufstand 1956 wanderte Otto Gunsberger mit seiner Familie nach Australien aus und lebt seit 1957 mit seiner Frau Eve in Melbourne.

(Foto: U.He-Besuch im Mai 2009) Sechs Mal besuchte Otto Gunsberger mit seiner Frau Eve Bisingen. Beide waren Gäste der Gemeinde Bisingen zur Eröffnung des Heimatmuseums mit der Ausstellung „Schwierigkeiten des Erinnerns“ im November 1996 und zur Eröffnung des Geschichtslehrpfads und Enthüllung des Jüdischen Gedenksteins auf dem KZ-Friedhof Bisingen im Oktober 1998. Vier weitere Besuche folgten in den Jahren 2001/2004/2005 und zuletzt im Mai 2009. Als Zeitzeuge besuchte Otto Gunsberger immer in Begleitung seiner Frau Eve Schulen in Bisingen, Hechingen, Haigerloch, Balingen u.a.

(Foto: U.He-Besuch im Mai 2009) Wir sagen Otto Gunsberger und seiner lieben Frau Eve herzlichen Dank für die Freundschaft und das Vertrauen, die sie uns bis heute geschenkt haben. Wir danken Otto Gunsberger für die vielen Zeitzeugenberichte in den Schulen und danken ihm im Besonderen für die Übertragung der Autorenrechte für eine Neuauflage 2012

Wir danken der Landeszentrale für politische Bildung, Stuttgart – Gedenkstättenarbeit – für die freundliche Unterstützung.

Unser Dank geht auch an die örtlichen Buchhandlungen, die sich am Verkauf beider Neuauflagen: „Ich stand an der Rampe von Auschwitz“ von Isak Wasserstein 2011 und Berufswahl“ von Otto Gunsberger 2012 – beteiligen:

bsb-Bogenschütz, Bisingen, Laiblache 2 /// DAS BUCH, Hechingen, Obertorplatz  12 /// Buchhandlung WELTE, Hechingen, Marktplatz 4

Der Vorstand „Gedenkstätten KZ Bisingen e.V.“ – im Juni 2012

Beide Autoren berichten in ihren Aufzeichnungen über die letzte Station ihrer langen Leidensodysee über „Die Hölle im Schiefer“ – das KZ BISINGEN

Otto und Eve Gunsberger in BIsingen 2009

Isak Wasserstein zum Gedenken

„Das Grauen war genau vor Ort“ – junge Abiturienten in der KZ-Ausstellung in Bisingen

Am 19. August 2012  erhielt die Vorsitzende des Vereins Gedenkstätten KZ Bisingen per E-Mail folgende Anfrage: „Ich heiße Frederik Klett und habe mich nach meinem Abitur dieses Jahr in Hechingen endlich nähers mit dem KZ Bisingen auseinander gesetzt. Da ich in Kürze für ein Jahr nach Australien gehen werde, wollte ich Sie fragen, ob ein Besuch bei Otto Gunsberger in Melbourne eventuell möglich ist und falls dem so ist, ob sie mir vielleicht dabei helfen könnten einen Kontakt aufzubauen?

Des weiteren schreibe ich gelegentlich für die Hohenzollerische Zeitung Artikel und da ich mit einigen Freunden vor kurzer Zeit das KZ Museum gerade mal erstmals aufgesucht habe, würde ich gerne einen Artikel darüber schreiben, in die Richtung gehend, wie die junge „Abiturientengeneration“ zu Nationalsozialismus und der Arbeit gegen das Vergessen steht.

Natürlich in enger Absprache mit Ihnen als Vereinsvorsitzende, wenn Sie dazu Lust hätten und mit einem Artikel einverstanden wären.

Danke im Voraus! Mit freundlichen Grüßen, Frederik Klett“

Diese Mail wurde natürlich nur allzu gern beantwortet, der beigefügte Artikel erforderte lediglich die Korrektur einer Zahlenangabe und ist am 28. 09. 2012 im Bisinger Lokalteil der „Hohenzollerische Zeitung“ erschienen.

Die Erfahrung in jüngster Zeit zeigt, dass sich weitaus mehr junge Menschen für die die Deutsche Vergangenheit unter dem Nazi-Regime interessieren und auch „aktiv“ dabei sein möchten! Eine gute Entwicklung in der Arbeit „gegen das Vergessen“!

Frederik Klett erhielt die Adresse von Otto Gunsberger, Überlebender des KZ Bisingen,  und einen Tag vor seiner Abreise noch ein Buch von Otto Gunsberger aus einer Neuauflage 2012: „Berufswahl“ nebst guten Wünschen für’s Unterwegssein in den kommenden neun Monaten und liebe Grüße an Eve und Otto Gunsberger.

  

Lehrerseminar zum Thema Unternehmen „Wüste“ in Bisingen und Eckerwald am 19. September 2012

Im Frühjahr 2012 hatte die Landeszentrale für politische Bildung (LpB), Stuttgart ein neues Lese- und Arbeitsheft zum Thema Unternehmen „Wüste“ herausgebracht. Ein von der LpB zu diesem Thema ausgeschriebenes Angebot zu einem Lehrerseminar wurde sehr gut angenommen, so dass am Ende noch eine Warteliste entstand.

Am Mittwoch, 19. September 2012 trafen sich 26 Teilnehmer aus der Region  im Heimatmuseum – „Mut zur Erinnerung – Mut zur Verantwortung“ – Bisingen zu  einem gemeinsamen Tag des Hörens und Lernens über das Unternehmen „Wüste“ . Über den Verlauf des Tages kann in nebenstehenden Pressebericht, den Dieter Grupp, 2. Vorsitzender des Vereins „Gedenkstätten KZ Bisingen“ geschrieben hat, nachgelesen werden.

Bilder vom Vormittag im Heimatmuseum Bisingen (Referenten im Bild: Gerhard Lempp, Hanne Grunert, Dieter Grupp).

In langer Wagenkolonne ging es nach dem Mittagessen, gesponsert von der LpB im Bisinger Gasthaus Rose, zum KZ-Friedhof Schömberg und dem direkt anschließenden Lernort „Wüste“ mit dem Namenswürfel, auf dem alle 1774 Namen der Opfer aufgeschrieben sind. Ein stilles Gedenken gab es für Walter Heidger-Looser, der in mühsamen und akribischen Nachforschungen die vielen Namen zusammen getragen hat und vor zwei Jahren sehr plötzlich und viel zu früh verstarb.

Anschließend ging es weiter zur Gedenkstätte Eckerwald, in der es, ganz anders als in Bisingen, noch viele „Wüste“-Relikte zu sehen gibt. In der großen Grube, die die Häftlinge ausheben mussten befindet sich heute der Gedenkort an dem in jedem Jahr die Gedenk-Initiave Eckerwald gemeinsam mit den noch Überlebenden und den Angehörigen der Opfer aus Polen, Luxemburg, Niederlanden und Norwegen einen großen Gedenktag hat.

Nachzutragen wäre noch ein Punkt, der natürlich auch zu diesem Tag gehörte: für das leibliche Wohl gab es Butterbrezeln nach Ankunft der Teilnehmer von der Gemeinde Bisingen. Für Getränke hatte der Gedenkstättenverein Bisingen gesorgt.

 (Frau Thelen, Lpb, Gerhard Lempp, Ortsvorsteher Josef Rissler) Zu Kaffee und Kuchen  am Ende eines informationsreichen des Tages hatte Ortsvorsteher von Schörzingen, Josef Rissler, ins Bürgerhaus Schörzingen eingeladen. Er begrüßte die Gruppe sehr herzlich und berichtete, warum ihm die Arbeit gegen das Vergessen so wichtig ist. Frau Thelen leitete dann dazu über, den Tag kurz zu reflektieren und bat die Teilnehmer um ein persönliches Resümee zum Gesamtablauf dieses ersten Lehrerseminar-Projektes.  Ein besseres Feedback, als das was abgegeben wurde, kann es nicht geben – der Tag wurde einstimmig als hervorragende Veranstaltung beschrieben – er hätte alles erfüllt, was man sich vorgestellt hätte. Den beteiligten Mitarbeitern der beiden Gedenk-Vereine wurde großes Lob, auch seitens der Landeszentrale für politische Bildung ausgesprochen. Dank ging auch an die Gemeinde Bisingen und Herrn Rissler für die Unterstützung dieser Veranstaltung wie an die Referenten, Hanne Grunert, Kerstin Timme – sie hatte am Vormittag die Internetseite und ihre Nutzung des „Gedenstättenverbundes Gäu-Necker-Alb e.V.“ vorgestellt, und an Gerhard Lempp.

Fotos: U. Hentsch

70. Jahrestag der Deportation vom Stuttgarter Nordbahnhof nach Theresienstadt

Vorankündigung und google-Übersetzung in englische.

Nach dem vor etwas mehr als zwei Jahren der Verein „Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb“ gegründet wurde (siehe auch entsprechende  Link!) besuchen Mitglieder der verschiedenen Gedenkstätten und -Initiativen nach Möglichkeit gemeinsam verschiedene themenorientierte Veranstaltungen. So auch am 22. August 2012 zur Veranstaltung des 70. Jahrestages der Deportation von 1.100 Juden nach Theresienstadt vom Stuttgarter Nordbahnhof.

Etwa 150 Personen nahmen an der Gedenkfeier teil und erlebten eine sehr besondere Zeit der Erinnerung. Verschiedene Berichte zum Thema, einen Zeitzeugenbericht und etwa 300 Namenlesung nahmen beinahe 2 1/2 Stunden Zeit in Anspruch.

Höhepunkt der eindrucksvollen Veranstaltung war der Vortrag der Überlebenden von Theresienstadt, Inge Auerbacher, die eigens zu dieser Veranstaltung am Vortag aus den USA angereist war. Als damals 7-jährig war sie nicht nur die Jüngste sondern auch das einzige Kind auf diesem Transport. Ihre Familie überlebte – allein die Großmutter, Betty Lauchheimer, die bereits im Dezember 1941 nach Riga deportiert wurde, überlebte nicht.  Inge Auerbachs Zeitzeugnis war zutiefst bewegend – insbesondere, als sie ihr Gedicht „Ich bin ein Stern“ vortrug und dazu den Anwesenden ihren eigenen „Gelben Stern“ und ihre Kennkarte präsentierte.

Freundinnen treffen sich ganz unverhofft

Link: Ich bin ein Stern – Inge Auerbacher erzählt ihre Lebensgeschichte

Link englisch: Inge Auerbacher. Holocaust Survivor, Author and Inspirational Speaker.

Helmut Gabeli – „Ehemalige Synagoge Haigerloch“ berichtete über die Geschichte der Haigerlocher Juden – darüber kann im nachfolgenden Link nachgelesen werden:

Vorankündigung:  Ein Abschied ohne Wiederkehr von Helmut Gabeli

Stuttgarter Zeitung:  Zeichen von Hoffnung und Erinnerung

Vorstände einzelner Gedenk-Initiativen, die sich im „Gedenkstättenverbund Gäu-Necker-Alb e.V.“ (siehe Link rechte Leiste) vor  2 1/2 Jahren zusammengschlossen haben.

„Abendliche Impressionen“ nach der Veranstaltung!

Besuch bei Rosel Wasserstein in München

Unserem Verein ist es ein großes Anliegen, den Kontakt mit den Überlebenden des KZ Bisingen und deren Angehörigen aufrecht zu erhalten – so steht es auch unter „Ziele“ als erster Punkt in unserer Vereinssatzung.

Besuche bei unseren Überlebenden des KZ Bisingen sind/waren aus Gründen weiter Entfernungen nicht immer möglich, ganz davon abgesehen, dass wir in Bisingen von ihnen mehrmals besucht wurden. Otto e Gunsberger und seine Frau Evin Melbourne, Shalom Stamberg  und seine Frau Selda in Haifa und mindestens einmal jährlich bei Isak Wasserstein und seine Frau Rosel in München, konnten allerdings doch Mitglieder des Vereins und Bürgermeister Joachim Krüger in ihren Häusern begrüßen.

Wir berichteten, dass Isak Wasserstein am Donnerstag, 05. Januar 2012 verstorben ist (siehe Beitrag vom 14. 01. 2012) und so schien es an der Zeit, seine lieben Frau, Rosel Wasserstein in München zu besuchen. Unabhängig von einander hatten sich Bürgermeister Joachim Krüger mit Hanne Grunert für den 23. Juli, und die Vorsitzende des Vereins für den 18. Juli bei Rosel Wasserstein angemeldet.

Rosel Wasserstein lebt heute mit Bozena T., ihrer Betreuerin einer wunderbaren Persönlichkeit, zusammen, die auch bereits in der Zeit der letzten Tage von Isak Wasserstein im Haus war. Rosel Wasserstein erzählte, dass sie in den Tage nach dem Tod ihres Mannes alles was zu erledigen war wie im Traum durchführte. Die Vorbereitungen für die Überführung nach Israel benötigten viel Kraft bis es dann am Montag, 09. Januar 2012 „nach Hause ging“. Bozena begleitete Rosel Wasserstein auf diesem schweren Weg nach Israel – denn für Rosel Wasserstein war es nie eine Frage, ihr Ehemann, Isak, sollte  an der Seite ihrer beiden Kinder, David und Miriam, auf dem Friedhof von Herzlyia, hier wohnt ihre Schwiegertochter mit den Enkelkindern, beigesetzt werden. (Das Bild oben links hat uns Rosel Wasserstein zur Verfügung gestellt. Links oben hinter Isak Wasserstein Grab ist das Grab der Tochter Miriam – der Sohn David hat unmittelbar etwas  davor rechts seine letzte Ruhestätte! Beide, David und Miriam Wasserstein sind kurz hintereinander in den 90ziger Jahren an Krebs verstorben – was für eine Tragödie für die Eltern!)

Das jiddisches Lied „Schlaf mein Kind“, das Isak Wasserstein immer wieder leise vor sich her gesungen hat, dessen Autor nicht bekannt ist, wird im nächsten Jahr zum Jom HaShoa vom Chor der Münchener Synagoge vorgetragen.

Am Donnerstag 18. Juli 2012 besuchten wir den „Englischen Garten“ – herrliches Wetter, wunderschöne Natur, gute Gespräche, Tränen  und „dennoch“: viel Fröhlichkeit, wie dem Bild durchaus entnommen werden darf!

Vom Besuch unseres Bisinger Bürgermeisters, Joachim Krüger, mit Hanne Grunert am Montag, 23. Juli 2012 zwei Bilder von Bozena T.  Rosel Wasserstein erzählte, dass auch dieser Besuch eine große Freude für sie war mit einem Besuch am Starnberger See und einem kleinen Bummel durch München. Bei einem Treffen mit Bürgermeister Krüger sagte er gestern in einem Gespräch über den Besuch in München  abschließen zusammenfassend: „menschlich sehr wertvoll und wichtig!“

Fotos: Bozena T.

Hier eine Reihe von Links:  Berichte, Bilder und Videos zu Isak Wasserstein