Jahreshauptversammlung und Ehrung für Uta Hentsch

Die Jahreshauptversammlung vom Gedenkstättenverein KZ Bisingen am Dienstag, 19. April 2016 hatte es für mich „in sich“, ldenn an ihrem Ende wurde mir die Ehrung der „Ehrenvorsitzenden“ zu Teil – ich war von einer „Ehrenmitgliedschaft“ ausgegangen. Eine große Überraschung für mich und mein Dank für diese Ehrung an den Vorstand fiel dementsprechend dann auch aus. Für die Laudatio auf mich, lieber Dieter Grupp, habe ich auch jetzt noch  keine Worte – auf jeden Fall nimm auch jetzt noch einmal  meinen herzlichen Dank dafür entgegen, ieber Dieter Grupp! (siehe pdf.Datei unten)  

Ines Mayer berichtete über ihre Besuche in Auschwitz, 2015, und von Yad Vashem, beide von der LpB-Stuttgart – Abtlg. „Gedenkstättenarbeit“ durchgeführt. Mit viel Bildmaterial  gab es viele sehr gute Informationen  und Verknüpfungen zwischen den beiden größten Shoa-Gedenkstätten. Danke liebe Ines für diesen ausgezeichneten Beitrag. Es war und wurde dann auch in der Tat ein sehr harmonischer Abend für den ich allen Anwesenden immer dankbar sein werde – gerne können Sie, liebe Besucherin, lieber Besucher unserer Seite, in den beigefügten Berichten nachlesen. Wie stets: per „Klick“ zu vergrößern!                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          

Es folgt zunächst der Bericht zur JHV für das „Bisinger Amtsblatt“ von Ines Mayer:

Uta Hentsch wird Ehrenvorsitzende des Vereins Gedenkstätten KZ Bisingen

Es gab diesmal keine Wahlen beim Verein Gedenkstätten KZ Bisingen, dafür hatte die diesjährige Jahreshauptversammlung einen anderen Höhepunkt: Uta Hentsch, die „Grande Dame“ des Vereins, wie die Hohenzollerische Zeitung formulierte, wurde zur Ehrenvorsitzenden ernannt. Der Urkundentext zu diesem vom Vorstand neu geschaffenen Titel lautet: „Der Verein Gedenkstätten KZ Bisingen dankt der Mitbegründerin und langjährigen Vorsitzenden Uta Hentsch für ihre herausragende Arbeit gegen das Vergessen und für die Erinnerungskultur in Bisingen mit der Ernennung zur Ehrenvorsitzenden.“

Bürgermeister Roman Weizenegger gratuliert Uta Hentsch zum Ehrenvorsitz und bedankt sich für ihren unermüdlichen Einsatz wider das Vergessen.

Bürgermeister Roman Weizenegger gratuliert Uta Hentsch zum Ehrenvorsitz und bedankt sich für ihren unermüdlichen Einsatz wider das Vergessen.

Auch Bürgermeister Roman Weizenegger ließ es sich nicht nehmen, Uta Hentsch für ihr außerordentliches Engagement zu danken, das sie über elfeinhalb Jahre lang an der Spitze des Gedenkstättenvereins bewiesen habe. Er persönlich habe als neuer Bürgermeister davon nur noch das letzte Jahr miterlebt – im vorigen April hatte Hentsch den Vorsitz an Dieter Grupp und Ines Mayer abgegeben – sei aber beeindruckt „von ihrem Einsatz wider das Vergessen“ und ihrer Leistung für den Verein. Dass auch die Gemeinde von der Arbeit des Gedenkstättenvereins profitiere, wird Weizenegger immer wieder bewusst, wenn er jenseits der Kreisgrenzen nach seiner Herkunftsgemeinde gefragt werde. Beim Namen Bisingen höre er dann zunächst die Assoziation „Burg Hohenzollern“, dann aber immer häufiger den Verein Gedenkstätten KZ Bisingen. Besonders imponiere ihm dabei, so Weizenegger, die Arbeit mit und für Jugendliche. Ob als Jugendguides bei Führungen oder sogar im Vorstand, wie Jannik Bitzer als Kassierer und Verena Lohr als Schriftführerin – den Gedenkstättenverein gestalten junge Mitglieder aktiv mit. Darüber hinaus tragen die zahlreichen Führungen für Schulklassen zur Aufklärungsarbeit bei. Im Jahr 2015 wurden knapp vierzig Schulklassen über den Geschichtslehrpfad und im Museum geführt. Viele davon sind inzwischen „Stammkunden“, unter anderem das Uhlandgymnasium und die Geschwister Scholl-Schule, beide aus Tübingen, die jedes Jahr mit der gesamten neunten Klassenstufe anreisen.

Dass Bürgermeister Weizenegger auch auf überregionaler Ebene auf den Gedenkstättenverein angesprochen wird, wundert den Vorstand nicht, denn inzwischen ist der Verein nicht nur über die Führungen und vielfältigen Veranstaltungen, die regelmäßig ein überlokales und auch überregionales Publikum anziehen, bekannt, sondern auch gut vernetzt. So ist man Mitglied im Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb, bei der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen der Landeszentrale für politische Bildung sowie im Freundeskreis der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem. Unter den zahlreichen neuen Projekten, die der Verein angeht – der Vorsitzende Dieter Grupp gab nach dem Rückblick auf das ereignisreiche letzte Vereinsjahr auch gleich einen Ausblick auf zukünftige Aktivitäten – steht auch die Teilnahme an der Bewerbung um das European Heritage Label, das die EU für grenzüberschreitende Kulturarbeit vergibt und um dessen Verleihung sich die Gedenkstätte Natzweiler im Elsass zusammen mit den Initiativen der ehemaligen Außenlager in Südwestdeutschland bewerben wird.

Zum Wohl und gute Gespräche :-)

Zum Wohl und gute Gespräche 🙂

Zum Schluss stießen die zahlreichen Besucher der Jahreshauptversammlung mit einem Glas Sekt auf Uta Hentsch und vor allem auf ihre Gesundheit an. Sich selbst wünschen die Vereinsmitglieder so viel Erfolg wie bisher und eine weiterhin harmonische Zusammenarbeit. Oder, wie Dieter Grupp am Ende seiner Laudatio auf Uta Hentsch betonte: „Um Dich als Vorsitzende zu ersetzen, braucht es das ganze Team.“ Wie gut das Vorstandsteam nach einem Jahr eingespielt ist und mit den Mitgliedern zusammenarbeitet, zeigte der harmonische Verlauf des Abends, der mit intensiven Gesprächen in kleineren Gruppen ausklang.______________ENDE

Gedenkstättenrundschau April 2016 - Staufermedaille 1Gedenkstättenrundschau April 2016 -Staufermedaille -2

Laudatio für Uta von Dieter Grupp

←Gedenkstätten-Rundschau Nr. 16, April 2016
HoZoZei 21. April 2016 1
Zollern-Alb Kurier 23.4.2016SchwaBo 22. April 2016

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kleine Fotoserie (Hentsch / Gerbig) 
IMG_1634 JHV Gedenkstättenverein Bisingen 19.4.2016IMG_1636 JHV Gedenkstättenverein Bisingen 19.4.2016IMG_1640 JHV Gedenkstättenverein Bisingen 19.4.2016IMG_1641 JHV Gedenkstättenverein Bisingen 19.4.2016IMG_1643 JHV Gedenkstättenverein Bisingen 19.4.2016IMG_1646 JHV Gedenkstättenverein Bisingen 19.4.2016IMG_1648 JHV Gedenkstättenverein Bisingen 19.4.2016IMG_1650 JHV Gedenkstättenverein Bisingen 19.4.2016IMG_1652 JHV Gedenkstättenverein Bisingen 19.4.2016IMG_1654 JHV Gedenkstättenverein Bisingen 19.4.2016IMG_1656 JHV Gedenkstättenverein Bisingen 19.4.2016IMG_1659 JHV Gedenkstättenverein Bisingen 19.4.2016IMG_1662 JHV Gedenkstättenverein Bisingen 19.4.2016

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausflug ins „Jüdische Haus“ Emmendingen

Vorab: eigentlich war ich, Uta Hentsch,  für diesen Ausflug nach Emmendingen auch auf der Teilnehmerliste – musste dann jedoch aus Krankheitsgründen leider absagen, Umso mehr freue ich mich jetzt über den Beitrag zum Ausflug von Ines Mayer, 2. Vorsitzende unsres Vereins – vielen lieben Dank, liebe Ines :)___________ENDE

Samstag, den 5. März 2016

Ausflug ins „Jüdische Haus“ Emmendingen -2Über schneebedeckte Schwarzwaldhöhen führte der diesjährige Ausflug des Vereins Gedenkstätten KZ Bisingen nach Emmendingen ins „Jüdische Haus“. Dort wurden die Besucher von Gedenkstättenkollegin Noemi Wertheimer empfangen, die eine sehr persönliche Führung zu den ehemaligen und aktuellen Spuren jüdischen Lebens in der Stadt hielt.

Ausflug ins „Jüdische Haus“ Emmendingen -1Zufälligerweise kam gleich zu Beginn der Rabbiner der jüdischen Gemeinde, die zusammen mit Lahr und Offenburg oirganisiert ist, vorbei und gestattete einen Blick in den neuen Synagogenraum in der Glaskuppel eines Hochhauses, bevor dort der Sabbatgottesdienst begann. Die alte, noch in den 1920er-Jahren optimistisch erweiterte Synagoge befand sich in unmittelbarer Nähe zur evangelischen und katholischen Kirche sowie zum markgräflichen Schloss und wurde daher in der „Reichskristallnacht“ 1938 nicht angezündet, aber geplündert und fachmännisch gesprengt. Der mit dunklen Pflastersteinen gefasste Grundriss auf dem Schlossplatz gibt heute Lage und Umfang des Gebäudes an.

Versteckt in einem Winkel des Platzes befand sich die ehemalige Mikwe, das rituelle jüdische Bad, das von den Nationalsozialisten im November 1938 buchstäblich übersehen wurde. Gespeist vom Wasser des Mühlbaches war das Bad nur bis Ende des 19. Jahrhunderts in Betrieb, da die Ansiedlung von Industriebetrieben im Osten Emmendingens zu einer Verschmutzung des Wassers führte. Heute ist im gut erhaltenen Bad das Wasser wieder sauber und im winzigen Haus darüber – hier hatte der Synagogenvorstand gewohnt – befindet sich eine kleine aber feine Ausstellung zur jüdischen Kultur und Geschichte Emmendingens. Zu der gehörte übrigens auch Goethe: Sein Schwager Johann Georg Schlosser, Gatte von Goethes Schwester Cornelia, war Ende des 18. Jahrhunderts Oberamtmann in Emmendingen und hat viel dafür getan, die Lebenssituation der jüdischen Bürger zu verbessern.

Mit dem Machtantritt der NSDAP im Januar 1933 wurde das bis dahin im wesentlichen friedliche Zusammenleben von Christen und Juden in der Stadt jäh beendet; die Zerstörung der Synagoge am 10. November 1938 und die Deportation der jüdischen Bürger in das Lager Gurs in Südfrankreich im Oktober 1940 und von dort nach Auschwitz markiert den endgültigen Exodus. Von den deportierten Emmendinger Juden kam nach 1945 nur ein Mann zurück, der aber schon 1952 – mit Mitte dreißig – an den Spätfolgen der KZ-Haft starb. Die heutigen Mitglieder der jüdischen Gemeinde sind nicht mit den früheren Bürgern verwandt, sie stammen fast ausschließlich aus der ehemaligen Sowjetunion.

Mit reichen Eindrücken trat die Bisinger Delegation den Heimweg über den Schwarzwald an – nicht ohne davor Noemi Wertheimer das Versprechen eines Gegenbesuchs in Bisingen abgenommen zu haben.

 

 

 

 

27. Januar 2016 – Abendveranstaltung im Museum BIsingen

27. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V. -2Etwa 50 Besucher hatten sich für den heutigen Abend im Museum Bisingen aus Anlass des ‚Internationalen Holocaust-Gedenktag’ eingefunden. Wie bereits angekündigt stand der Vorbehaltsfilm „Hitlerjunge Quex“ auf dem Pogramm des Vereins Gedenkstätten KZ Bisingen.

27. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V. -12Dieter Grupp, Vorsitzender des Vereins begrüßte die Anwesenden und gab dann sogleich an Susanne 27. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V. -6Mayer und Karl Kleinbach das Wort weiter, die eine Einführung über den Film grundsätzlich, bzw. über wichtige Details der Inhalte weitergaben, wie es auch von den Verleihern, der Murnau-Stiftung, als Auflage zur Vorführung geboten wird.

27. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V. -5Karl Kleinbach leitete im Anschluss die Diskussionsrunde, in der auch ein Beitrag nicht verschwiegen werden soll, in dem es darum ging, ob einer Veranstaltung aus Anlass des 27. Januar als Internationaler Holocaust-Gedenktag nicht besser mit einem Thema zum Holocaust bzw. der Befreiung von Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee gedient ist – eine Frage, die durch viel zustimmendes Kopfnicken durchaus ihre Berechtung fand. – Faszit: darüber wird nachgedacht werden.

Mehr dazu siehe u.a. auch den Link (der Bericht in der Hohenzollerischen Zeitung war zu groß im Umfang, ich konnte ihn leider nicht scannen).

Zusammenfassung des Abends und Fotos: U. Hentsch

Link – Hohenzollerische Zeitung vom 29. Januar 2016: „Mit wehenden Fahben in den Tod“: http://www.swp.de/hechingen/lokales/bisingen/Mit-wehender-Fahne-in-den-Tod;art5598,3655001

27. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V. -327. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V. -427. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V. -727. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V. -827. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V.-1027. Januar 2016 Gedenkstätten KZ BIsingen e.V.-11SchwaBo - 29. Januar 2016 Kopie