2008 – ein Rückblick / Gedanken für 2009 und Besucher-Statistik

mein-ganz-personlicher-wunsch-fur-2009Das Jahr 2008 hat in erfreulichem Umfang gezeigt, dass die vierte Generation nach 1945 deutliches Interesse an unserer deutschen Geschichte zeigt. Die Gedenkstätten KZ Bisingen werden zunehmend für den Besuch „zur Geschichte vor der Haustür“ von Gruppen aus verschiedensten Bildungs- und privaten Bereichen entdeckt. Diese Entwicklung, wie auch die begonnene Zusammenarbeit mit den Bisinger Schulen und die zunehmende Kooperation mit anderen Gedenkstätten der Zollernalb- und oberen Neckarregion gilt es in 2009 weiter voranzubringen. Für das Neue Jahr erhoffen wir, der Verein „Gedenkstätten KZ Bisingen“, gutes Gelingen für diverse Vorhaben innerhalb des Heimatmuseums – z.B. die Umgestaltung des „Dachraumes“ –  und in der Öffentlichkeitsarbeit – geplant sind zwei Abend-Veranstaltungen. Auch hoffe ich sehr, mit der Arbeit an diesem Internet-blog gut voran zukommen – die nächsten beiden Einträge werden sich mit dem Jahr 1996 – der Eröffnung des Heimatmuseums – und dem Jahr 1998 – der Eröffnung des Geschichtslehrpfades und der Einweihung des jüdischen Gedenksteins auf dem KZ-Friedhof beschäftigen. Danach werden die Jahre 2003 – 2007 folgen. Es wird Zeit beanspruchen bis diese Planungen umgesetzt sein werden.

Ein Wort an 120 Schüler des Kepler-Gymnasiums in Bad Cannstatt vor wenigen Wochen von Sally Perel, bekannt als der „Hitlerjunge Salomo“ soll hier zu Abschluss weitergegeben werden: „Ihr sollt selbst Zeitzeugen werden, seid wachsam, bleibt kritisch, lass Euch von rechts nicht indotrinieren“. Aus dem Talmud zitierend gab er zu bedenken: „Hast Du eine Menschenseele gerettet, hast Du die genze Welt gerettet.“

Mit bestem Dank für Ihr Interesse an den „Gedenkstätten KZ Bisingen“ und unserem Verein verbleibe ich heute, am 31. Dezember 2008 um 23.30h,

Die Besucher-Statistik in 2008 siht folgender Maßen aus:

297 Einzelpersonen und 39 Gruppen – das sind 10 Gruppen mehr als in 2007

Das ist ein sehr erfreuliches Ergebnis und wir hoffen sehr, dass es in diesem Sinne auch in 2009 weitergehen wird.

Mit freundlichen Grüßen und guten Wünschen für das Neue Jahr 2009

Uta Hentsch

Vorsitzende des Vereins

Pfarrerin Hirschbach wird verabschiedet

Mit dem Bericht über die Verabschiedung von Frau Pfarrerin Heidrun Hirschbach findet der Überblick über das Jahr 2008 seinen Abschluss. Zu einem späteren Zeitpunkt wird noch eine Besucher-Statistik für dieses Jahr eingebracht werden.

Die Verabschiedung der Evangelischen Gemeinde Bisingen von Pfarrerin Heidrun Hirschbach am 26. Oktober 2008 wurde für sie selbst und auch für alle daran Beteiligten ein sicher unvergessliches Ereignis. Wir vom Verein Gedenkstätten KZ Bisingen werden sie und Ihren Ehemann, Herrn Huthmacher,  in guter und fester Erinnerung behalten. Es gab keinen Besuch von Holocaust-Überlebenden, die durch die Hölle des KZ Bisingen gegangen sind, bei dem das Ehepaar Hirschbach-Huthmacher für die Überlebenden einen großen Beitrag der herzlichen Bereitschaft zum An-und Zuhören, wie auch der ganz praktischen Gastfreundschaft versäumt hätten. Herr Huthmacher hat  dem Verein auch mit tatkräftiger Hilfe bei der Umgestaltung des Heimatmuseums zur Seite gestanden (siehe später „2006“). Beiden soll an dieser Stelle vom Vorstand des Vereins Gedenkstätten KZ Bisingen ein ein ganz herzlicher Dank für alle Hilfestellung und Mitbegleitung der Anliegen unserer Überlebenden und alles Gute für die kommende Zeit mit ihren neuen Aufgaben ausgesprochen werden. Im Folgenden ein Interview mit der Hohenzollersichen Zeitung und ein Bericht über die Verabschiedung: „Hohenzollerische Zeitung vom 25. Oktober 2008:

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hirschbach-hz-2710hirschbah-hz-2710-bildHohenzollerische Zeitung 27. 10. 2008

Eimg_3687iner Freundin aus Israel, die ich zur Verabschiedung mit nach Bisingen genommen hatte ließ Frau Pfarrerin Hirschbach spontan das „Havenu Shalom Aleichem“ von der Gemeinde singen. Hier im Bild das Ehepaar Hirschbach-Huthmacher und Dina Shamir aus Israel.

Foto: U. Hentsch

Ehepaar Hirschbach-Hutmacher und meine Freundin Dina aus Kiriat Chaim, Israel

Unterricht im Projekt „Ganztagsschule“ in der Realschule Bisingen

Thema: Spurensuche
Eine Reise in die Geschichte Bisingens, Hechingen und Haigerlochs in den Jahren 1940-1945

Seit dem 18.09.2008 besteht eine Arbeitsgemeinschaft im Rahmen des Ganztags-Schulprojekts beider Schulen in Bisingen. Zu verschiedenen Themen konnten sich die Schüler eintragen, der Besuch der jeweiligen AG unterliegt dann jedoch der Anwesenheitspflicht. Teilnehmer der o.g. AG-Spurensuche sind 14 Schüler der  Klassen 7a+b der Realschule, Bisingen, die sich die mit Erst-und Zweitwunsch zu diesem Thema eingetragen haben. Mit großem Interesse sind die 14jährigen einmal wöchentlich in einer Doppelstunde bei der Sache. Wir, die beiden Leiterinnen dieser Arbeitsgemeinschaft, Hanne Grunert und Uta Hentsch, sind sich einig darüber, dass es gut war jeglichem Gegenwind zu dieser Unternehmung zu widerstehen. Es ist eine große Freude das Mitgehen der 14 Jungens mit einer nicht leichten Thematik mitzuerleben, und es ist mehr als erstaunlich, wie sehr sie sich auch mit Fragen und eigenen kleinen Beiträgen einbringen. Leider ist es uns nicht möglich eine solche Arbeitsgemeinschaft in beiden Schulen gleichzeitig durchzuführen. Unsere Vorstellung ist es daher, dass sich beide Schulen, wenn es denn im nächsten Schuljahr so weitergehen soll für einen gemeinsamen AG-Tag entschließen könnten.

Die folgenden Bilder zeigen einen Besuch in der „alten Synagoge Hechingen und „Ehemaligen Synagoge Haigerloch“ und Dr. Horst Prautzsch, erzählte über seine Erfahrungen aus der Zeit der Juso-Gruppe, die sich 1982 auf die Spurensuche zur Geschichte Bisingens 1944/1945 begab.

Die Gruppe (zwei Schüler waren krank) vor der "Alte Synagoge Hechingen"Begrüßung der Gruppe durch Frau Werner.Welche Symbolik zeigen die beiden Fenster?Und hier wird ein Gebetsmantel um die Schultern drapiertDer Blick nach oben .........?.... zeigt den Sternenhimmel und die Symbolik der 12 Stämme IsraelsBesuch der „Alten Synagoge Hechingen“ – kein Symbol der Innenausstattung der Hechinger Synagoge bleibt unerklärt. Frau Werner, Lehrerin a.D. und Hechingens Stadt-Führerin Nr 1, weiß die Junges voll in die „Spurensuche“ einzubinden.

Durchs Haigerlocher "Haag" zur ehemaligen SynagogeAufmerksame ZuhörerEs scheint interessant zu sein.....Alle Stationen sind besetzt......Es gibt viel zu entdecken.....Auf "Spurensuche".....Die Geschichte vom Gebetbuch von Gustav SpiersFragen und AntwortenUnd das "obligate" Gruppenfoto zum Abschluß des Besuchs in HaigerlochAuch der Besuch der „Ehemalige Synagoge Haigerloch“ ist für „unsere Jungs“ ein interessantes Erlebnis. Herr Schubert, 1. Vorsitzender des gleichnamigen Vereins und Lehrer weiß ebenfalls sehr gut die Schüler abzuholen und vertwilt auch kleine Aufgaben.

Bis Mitte Februar 2009 wird die AG-Spurensuche noch weitergehen und hier zum Abschluß für dieses Jahr noch zwei Fotos von dem Nachmittag mit Horst Prautzsch im Heimatmuseum „Gedenkstätten KZ Bisingen“ Erster Besuch im Heimatmuseum Bisingen am 27.11.2008Horst Prautzsch erzählt von den Schwierigkeiten, welche die Juso-AG Bisingen mit der Quellensammlung zum KZ Bisingen Anfang der 80ziger Jahre hatte. Sein Bericht ist absolut altersgerecht – es gibt Fragen und Antworten im Wechselspiel.

Autorenlesung mit Lea Fleischmann, Jerusalem, in Bisingen

handzettel-lea-fleischmannZum 17. September 2008 hatten die Gemeindebücherei Bisingen und der Verein Gedenkstätten KZ Bisingen  die Autorin Lea Fleischmann, Jerusalem, zu einer Lesung nach Bisingen eingeladen. Lea Fleischmann, Tochter von Holocaust-Überlebenden wurde in Ulm geboren. Nach ihrem Studium war sie sechs Jahre im hessischen Schuldienst als Studienrätin tätig. 1979 wanderte sie mit ihren Kindern nach Israel aus und fand dort zu ihren jüdischen Wurzeln zurück. In Israel begann ihre Laufbahn als Schriftstellerin. Mit ihren Lesereisen in Deutschland, die zweimal im Jahr stattfinden, davon viele Schulbesuche, leistet sie bereits seit vielen Jahren einen wertvollen Beitrag zum christlich-jüdischen und deutsch-israelischen Dialog. Ihr großes Anliegen ist es, das Judentum dem nichtjüdischen Leser verständlich zu machen. Einfühlsam, phantasievoll, kritisch und humorvoll, lehrend jedoch nie „be“-lehrend schreibt Lea Fleischmann in deutscher Sprache. In Bisingen las sie aus ihrem neuen Buch: „Meine Sprache wohnt anderswo – Gedanken zu Deutschland und Israel“ . Im Anschluss an die Lesung wird es noch Zeit gab es noch Zeit, mit der Autorin ins Gespräch zu kommen. An dieser Stelle sei auch noch einmal ein Dank ausgesprochen an die finanziellen Unterstützer  dieser Veranstaltung in Bisingen. Im Folgenden Presseberichte in der Vorschau und zur Lesung – Foto ganz unten: Hentsch- Lea Fleischmann beantwortet Fragen.

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Hohenzollerische Zeitung am Samstag, 13. September 2009:

Meine Sprache wohnt woandersEin Gespräch mit Lea Fleischmann, deutschsprachige Autorin aus Jerusalem

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Schüler der Realschule Bisingen im Einsatz auf dem Geschichtslehrpfad

Am vorletzten Schultag vor den großen Ferien 2008 legten 28 Schüler der Klasse 9a+b der Realschule Bisingen die völlig zugewachsene Gebläse-Station frei. Dabei handelt es sich um ein Original-Relikt der ehmaligen Manufaktur zur Ölschiefergewinnung im Wüstewerk 2 Bisingen aus der Zeit des Unternehmen Wüste“ am Rande der Schwäbischen (West) Alb. Die Ruine dieser Station und ein nahegelegener riesiger Öltank sind die einzigen noch sichtbaren Überreste aus der Zeit einer wahnwitzigen  Unternehmung acht Monate vor Kriegsende, die in kürzester Zeit tausende Todesopfer forderte. Im Folgenden ein Bericht, wie er in der Hohenzollerischen Zeitung und Im Zollern-Alb-Kurier  veröffentlicht wurde und Fotos über diese Schüler-Aktion:

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img_2936-31Sicht auf die Gebläse-Station gegen 8:45h „aussichtslos“ (1)

img_2966-21und 20 Minuten später ein „Lichtblick“ (2)

Alle Bilder können durch „click“ vergrößert werden und zeigen einen kleinen Überblick über das nach knapp 60 Minuten erreichte optimale Ergebnis. Großer Dank ging an alle Beteiligten dieser wichtigen Aktion in einem abschließenden Gespräch im Heimatmuseum. (Fotos: Hentsch):

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GeoPark-Aktionswoche und beste Noten für die „Gedenkstätten KZ Bisingen“

Mai / Juni 2008

Vom 30. Mai bis zum 08. Juni 2008 fand im Zollernalbkreis eine GeoPark-Aktionswoche statt. Auch das Heimatmuseum Bisingen mit der Ausstellung „Mut zur Erinnerung – Mut zur Verantwortung“ beteiligte sich mit einer Führung an diesem Projekt.

Unter dem Link: http://www.zollernalb.com/Historisches.200.0.html ist auch das Heimatmuseum Bisingen angegeben. Leider sind einige Informationen nicht mehr aktuell – im Folgenden die Richtigstellung:

Namensänderung des Heimatmuseum im Oktober 2006: Mut zur Erinnerung – Mut zur Verantwortung

Öffnungszeiten: Sonntag: 14:00h – 17:00h

Info (Kontaktadresse): Informationen zur Ausstellung und zum Geschichtslehrpfad:
Bürgermeisteramt Bisingen
Heidelbergstr.9 / 72406 Bisingen

Bericht: Bisingen und Umgebung – Zollern-Alb-Kurier Mi 28. Mai 2008

Ölschiefer und Zwangsarbeit – Bisingen bei der Aktionswoche dabei

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Mitte Juni 2008 besucht eine Gruppe Jugendreferenten aus ganz Baden-Württemberg die Gedenkstätten KZ Bisingen. Über diesen Besuch lesen Sie in folgenden Beiträgen (Bilder bis 2x nacheinander anklicken)

schwabo-17juniSchwarzwälder Bote am 17. Juni 2008
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Hohenzollerische Zeitung am 17. Juni 2008

Yad Vashem erhält Dokumente über die „Gedenkstätten KZ Bisingen“

Mai 2008

Auf der „Schulhockte“ der Realschule Bisingen im Sommer 2007 kam mir erstmals der Gedanke, die Arbeiten der Schüler des Sozialpraktikums in den Gedenkstätten KZ Bisingen zusammen mit einer Powerpoint-Präsentation, die aus Anlass des 10jahrigen Bestehens des Heimatmuseum im Oktober 2006 entstand, ins Archiv nach Yad Vashem zu bringen. Dazu sollte dann auch der Film (DVD) über den Besuch Shalom Stambergs mit seinen beiden Töchtern und einem Schwiegersohn im Mai 2007 kommen. Gesagt, getan – am 11. Mai 2008 besuchte ich mit einem Journalisten aus den USA, der in Jerusalem wohnt, und  den ich auf dem „Marsch des Lebens“ (TOS-Gemeinde Tübingen April 2007) – der ja auf dem Geschichtslehrpfad am „Steg“ in Bisingen startete –  kennengelernt hatte, das Archiv von Yad Vashem. Valerie Ben Or, Registratorin im Yad Vashem-Archiv war zunächst sehr erstaunt darüber von den „Gedenkstätten KZ Bisingen“ zu hören – sie konnte keinerlei Eintragungen darüber finden. Will King und ich selbst konnten uns selbst davon überzeugen. Wie dem auch sei – Valerie Ben Or war sehr erfreut über die CD’s und DVD – wir hatten sehr intensive und interessante Gespräche über „Bisingen“. Wir verabschiedeten uns mit der Versicherung meinerseits, dass mehr Informationen aus Bisingen nach Yad Vashem kommen werden.

Durch die Veröffentlichung meines Besuchs in Yad Vashem in der „Christian Edition der Jerusalem Post“ und Teilübersetzung des dortigen Artikels in der Zeitschrift:  „Wort aus Jerusalem“ des deutschen Zweiges der Internationalen Christllichen Botschaft Jerusalem (ICEJ) werden die „Gedenkstätten KZ Bisingen“ einer vieltausendfachen internationalen Lesergemeinschaft (USA, UK, Israel, Deutschland, Österreich, Schweiz u.a.) bekannt gemacht.

valerie-ben-or-yad-vashem-1Als ich am 31. Mai aus Israel zurückkam lag bereits ein Brief von Valerie Ben Or vom 11.Mai 2008 in meiner Post.

Dabei sollte es dann allerdings nicht bleiben – in der Juli-Ausgabe der Jerusalem Post – Christian Edition – hatte Will King einen Artikel darüber veröffentlicht, der hier nachzulesen ist.

2 Berichtigungen benötigen Aufmerksamkeit:

* Dr. Ines Mayer, Historikerin, ist Mitglied des Vereins. Bei ihr laufen alle Fäden für Führungen zusammen; sie selbst steht für Führungen zur Verfügung

** Frau Hanne Grunert ist Museumskuratorin der Gemeinde Bisingen und 2. Vorsitzende des Vereins „Gedenkstätten KZ Bisingen“. Sie stellte das Programm für den Besuch von Chaim und Idit Gil im Oktober 2007 zusammen, da ich selbst noch in Israel war (zu diesem Besuch mehr später in der Kategorie 2007).

In ihrer deutschen Ausgabe Nr3/2008 „Wort aus Jerusalem“ veröffentlichte die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) Teile aus dem Artikel. Der Bericht kann hier nachgelesen werden – die Fotos 1x und dann etwas später noch 1x anklicken, dann können sie problemlos gelesen werden.

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Seite 34/35 – Jerusalem Post „Christian Edition“ – Juli/2008

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icej-yad-vashem-deutsch-1Kurzfassung deutsch – „Wort aus Jerusalem“ – Nr 3/2008—-*/** siehe vorher

Zunehmendes Interesse an der Geschichte des KZ Bisingen

Februar / März / April 2008

26april-2008

Zur Vergrößerung anklicken

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Im Winter ist die Schiefer-Abbaukante besonders gut einsehbar.

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Schüler der 10. Klasse des Carlo-Schmidt-Gymnasiums Tübingen mit ihrem Geschichtslehrer Eberhard Frasch

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Ein Gedenklicht am jüdischen Gedenkstein auf dem KZ-Friedhof Bisingen

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fachhochschule-esslingen-1Die Fakultät  „Soziales“ der Fachhochschule Esslingen besuchte mit einer Seminar-Gruppe die Gedenkstätten KZ Bisingen am 19. April 2008. Der Anlass für den Besuch galt der  Vorbereitung für das Projekt einer 22 köpfigen Gruppeim freiwilligen sozialen Jahr  „Erziehung nach Ausschwitz“. Der Besuch des Konzentrationslagers Auschwitz war für die Zeit um dem 08.Mai 2008 vorgesehen.

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Hans Martin, Miglied des Vereins berichtet über das Unternehmen „Wüste“
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Ein Öltank aus der Zeit des „Wüstewerk 2 Bisingen“. Bei bestimmten Wetterlagen kann der Ölgeruch in diesem Bereich deutlich wahrgenommen werden.

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Besuch der 10.Klasse des Balinger Gymnasiums am 10. April 2008
Alle Fotos: Uta Hentsch

27.01.2008 – Internationaler Holocaust-Gedenktag im Heimatmuseum Bisingen

2-plakat-2701Für den „Verein Gedenkstätten KZ Bisingen“ war es ein großes Anliegen, zu einer öffentlichen Gedenkstunde um 18:00h einzuladen und erhielt dazu große Unterstützung durch die Leiter-und Lehrerschaft der Grund-Haupt-und Werkrealschule Bisingen mit den Schülern der Klasse 9a+b.

In vielen lokalen Gemeinden, Gedenkstätten-Initiativen, Kirchen und Freien Gemeinden Europas und Deutschlands wurde am Sonntag des Tages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27.Januar 1945 durch die rote Armee gedacht. Mit eingeschlossen in das Gedenken waren gleichermaßen auch die von den Nazis und ihren Schergen ermordeten sechs Millionen Juden und eine Million Menschen aus Minderheitsgruppen und physisch/geistig behinderten Menschen.

Bereits eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung wurden die Schüler von drei Mitgliedern des Vereins zur Einstimmung auf die Gedenkstunde in drei kleinen Gruppen in verschiedenen Räumen des Museums mit unterschiedlichen Inhalten zur Geschichte des Konzentrationslager Bisingen vertraut gemacht.
Die Begrüßung zu Beginn beinhaltete gleichermaßen den Dank an die etwa 40 Schüler und Lehrer für ihr Engagement und ihre Teilnahme an der Thematik des Gedenkens an diesem Tag. Dank für ihr Kommen ging auch an Pfarrerin Heidrun Hirschbach und Rektor Alfred Tritz.

Zunächst wurde daran erinnert, dass der damalige Bundespräsident Roman Herzog, am 06. Januar 1996 den 27. Januar zu einem „Nationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus“ erklärte hatte. „(….) Der 27. Januar soll dem Gedenken an die Opfer der Ideologie vom „nordischen Herrenmenschen“ und „Untermenschen“ und ihrem Existenzrecht dienen. Die Wahl des Datums zeigt das unmissverständlich“ sagte Herzog am 19. Januar 1996.

Internationale Bedeutung bekam der 27. Januar dann am 02. November 2005, als die UN-Vollversammlung in New York erstmals eine von Israel vorgebrachte Resolution annahm.
„Ich bin bewegt und fühle mich privilegiert, diese historische Resolution ein zu bringen“, sagte der israelische UN-Botschafter Dan Gillerman am Montag zu Beginn er Beratung. „Die Vereinten Nationen wurden gegründet auf der Asche des Holocaust. Die Vereinten Nationen tragen eine besondere Verantwortung dafür, dass der Holocaust und was man aus ihm lernen kann niemals vergessen wird und dass diese Tragödie für immer als Warnung vor den Gefahren des Hasses, der Engstirnigkeit und der Vorurteile besteht.“ Das versammelte Gremium nahm den Antrag mehrheitlich an, den 27. Januar zum Internationalen Gedenktag für den Mord der deutschen Nationalsozialisten an 6 Millionen Juden zu ernennen. Von 191 anwesenden Staaten wurde die Resolution nach Gillermann von 104 Staaten unterstützt. Mit Verabschiedung dieses Antrags wurden die einzelnen Länder aufgefordert, Unterrichtsprogramme zu erstellen, um zu helfen, dass ein Völkermord in Zukunft verhindert und gegen Holocaust-Verleugnung, Diskriminierung und Gewalt gegen Minderheiten entschieden vorgegangen wird.

Für die Mehrzahl der Judenheit ist der Begriff „Holocaust“ (griech. „holocautoma“ – völlig verbranntes/Brandopfer) nicht annehmbar. Der Begriff „Brandopfer hat für sie hochreligiösen Inhalt, der den „Levitischen Opferdiensten“ (3./4Mose – 3. Mose 16,3: ein Widder zum Brandopfer am großen Versöhnungstag, Jom Kippur) zu zuordnen ist. Das hebräische Wort „Schoa“, Vernichtung, Untergang, Zerstörung, große Katastrophe – ist für die Judenheit die angemessene Bennennung und in der Tat: sollte letztendlich nicht da Jüdische Volk als Gesamtheit“ endgültig“ vernichtet werden.

7-kerzenZum Gedenken an sieben Millionen Ermordeter, als Botschaft für Hoffnung und Zeichen der Entschlossenheit jeder Form der Holocaust-Leugnung und des Antisemitismus wie auch der Diskriminierung und Gewalt von Minderheiten entgegen zu wirken, entzündeten sieben Schüler sieben Lichter – sechs Lichter für sechs Millionen ermordeter Juden und ein Licht für eine Million ermordeter Nichtjuden – Szinti und Roma, Kommunisten und Sozialisten, Homosexuelle, geistig und physisch Behinderte und auch Christen, wie Dietrich Bonhoeffer.

Ein Film „Wir gedenken den Opfern des Holocaust“ von Claudia Simon, Mössingen, schilderte in beklemmender Weise die Zustände im Konzentrationslager Auschwitz, und verknüpft diese mit Aussagen von Zeitzeugen. Mit einer Sequenz aus „Großer Gesang des Yizchak Katzenelson vom ausgerotteten jüdischen Volk“ – Teil 4: „Schon wieder die Waggons“ wurde der Abschnitt des Gedenkens abgeschlossen – die Atmosphäre tiefer Betroffenheit über das Gesehene und Gehörte war „greifbar“ und real erkennbar.

Ein 30minütiges, musikalische Programm von Schülern der Klasse 9a+b und etwa 20 Lehrern der Grund-Haupt- und Werkrealschule Bisingen, einschließlich ihres Rektors Herrn Tritz, bildete den zweiten Teil der 8img_0147Gedenkstunde. John Newtons „Amazing Grace“, Bob Dillens „Die Antwort weiß nur der Wind“ , Marlene Dietrichs „Sag mir wo die Blumen sind“ und zum Abschluß Jürgen Werths „Wie ein Fest nach langer Trauer“ wurden als absolut professionell zu bezeichnen vorgetragen in instrumentaler Begleitung von Karl- Heinz Merz, Claudia Bilet-Barfuß und Herrn Barfuß.

6-pfrEine Anmerkung zum Inhalt der einzelnen Lieder wurde jeweils von Schülern vorgetragen. Mit einem nochmaligen großen Dank an die Mitwirkenden der Grund-Haupt- und Werkrealschule an dieser Stelle. Ihr Einsatz zeigte Vorbildcharakter ganz besonders auch
für die jungen Menschen, die Sie unterrichten. Dazu passt ein abschließendes Wort von Eli Wiesel, dass für unser Heute und für unsere Zukunft eine Mahnung und Aufforderung zu verstehen ist:
„Es war möglich, in die allmächtig erscheinende Herrschaft des Terrors einzugreifen. Alles. was dazu nötig war, war es zu wollen. Eine Geste, ein Zeichen der Anteilnahme, ein Funke Menschlichkeit genügten.“
Ein herzlicher Dank an dieser Stelle geht an die Schüler und ihre Lehrer, die diese Gedenkstunde sehr eindrucksvoll gestaltet haben. Uta Hentsch, Bisingen (Fotos Hentsch).

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Schwarzwälder Bote, Hanne Grunert

zum Lesen einfach anklicken

Noch einige Bilder zur Veranstaltung:

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