Lehrerseminar zum Thema Unternehmen „Wüste“ in Bisingen und Eckerwald am 19. September 2012

Im Frühjahr 2012 hatte die Landeszentrale für politische Bildung (LpB), Stuttgart ein neues Lese- und Arbeitsheft zum Thema Unternehmen „Wüste“ herausgebracht. Ein von der LpB zu diesem Thema ausgeschriebenes Angebot zu einem Lehrerseminar wurde sehr gut angenommen, so dass am Ende noch eine Warteliste entstand.

Am Mittwoch, 19. September 2012 trafen sich 26 Teilnehmer aus der Region  im Heimatmuseum – „Mut zur Erinnerung – Mut zur Verantwortung“ – Bisingen zu  einem gemeinsamen Tag des Hörens und Lernens über das Unternehmen „Wüste“ . Über den Verlauf des Tages kann in nebenstehenden Pressebericht, den Dieter Grupp, 2. Vorsitzender des Vereins „Gedenkstätten KZ Bisingen“ geschrieben hat, nachgelesen werden.

Bilder vom Vormittag im Heimatmuseum Bisingen (Referenten im Bild: Gerhard Lempp, Hanne Grunert, Dieter Grupp).

In langer Wagenkolonne ging es nach dem Mittagessen, gesponsert von der LpB im Bisinger Gasthaus Rose, zum KZ-Friedhof Schömberg und dem direkt anschließenden Lernort „Wüste“ mit dem Namenswürfel, auf dem alle 1774 Namen der Opfer aufgeschrieben sind. Ein stilles Gedenken gab es für Walter Heidger-Looser, der in mühsamen und akribischen Nachforschungen die vielen Namen zusammen getragen hat und vor zwei Jahren sehr plötzlich und viel zu früh verstarb.

Anschließend ging es weiter zur Gedenkstätte Eckerwald, in der es, ganz anders als in Bisingen, noch viele „Wüste“-Relikte zu sehen gibt. In der großen Grube, die die Häftlinge ausheben mussten befindet sich heute der Gedenkort an dem in jedem Jahr die Gedenk-Initiave Eckerwald gemeinsam mit den noch Überlebenden und den Angehörigen der Opfer aus Polen, Luxemburg, Niederlanden und Norwegen einen großen Gedenktag hat.

Nachzutragen wäre noch ein Punkt, der natürlich auch zu diesem Tag gehörte: für das leibliche Wohl gab es Butterbrezeln nach Ankunft der Teilnehmer von der Gemeinde Bisingen. Für Getränke hatte der Gedenkstättenverein Bisingen gesorgt.

 (Frau Thelen, Lpb, Gerhard Lempp, Ortsvorsteher Josef Rissler) Zu Kaffee und Kuchen  am Ende eines informationsreichen des Tages hatte Ortsvorsteher von Schörzingen, Josef Rissler, ins Bürgerhaus Schörzingen eingeladen. Er begrüßte die Gruppe sehr herzlich und berichtete, warum ihm die Arbeit gegen das Vergessen so wichtig ist. Frau Thelen leitete dann dazu über, den Tag kurz zu reflektieren und bat die Teilnehmer um ein persönliches Resümee zum Gesamtablauf dieses ersten Lehrerseminar-Projektes.  Ein besseres Feedback, als das was abgegeben wurde, kann es nicht geben – der Tag wurde einstimmig als hervorragende Veranstaltung beschrieben – er hätte alles erfüllt, was man sich vorgestellt hätte. Den beteiligten Mitarbeitern der beiden Gedenk-Vereine wurde großes Lob, auch seitens der Landeszentrale für politische Bildung ausgesprochen. Dank ging auch an die Gemeinde Bisingen und Herrn Rissler für die Unterstützung dieser Veranstaltung wie an die Referenten, Hanne Grunert, Kerstin Timme – sie hatte am Vormittag die Internetseite und ihre Nutzung des „Gedenstättenverbundes Gäu-Necker-Alb e.V.“ vorgestellt, und an Gerhard Lempp.

Fotos: U. Hentsch