Bereits im Juli 2003 gab es einen ersten Pressebericht über den bevorstehenden Besuch von Shalom und Selda Stamberg in Bisingen – alle Vorberichte sind hier in Reihenfolge des Erscheinungsdatums nachzulesen. Vorab ist es notwendig noch einen Hinweis auf die Ankunft Shalom Stambergs in Bisingen Ende Januar 1945 geben: bei allen meinen Besuchen und immer weider Nachfragen an Shalom Stamberg erzählt er das Gleiche über seinen Transport nach Bisingen – er kam Ende Januar mit zwei Elektrikern und einem Ingenieur auf einen Lastwagen Ende Januar von Buchenwald nach Bisingen. Bei meinem Besuch im April 2009 erzählte er mir darüber wieder sehr ausführlich und zum ersten Mal auch darüber, dass er „Max“ den Ingenieur in Israel wiedergetroffen hat.
Hier die Geschichte – ich habe sie aus meinem Israel-Reisebericht 2009 (aus einer anderen meiner Webseiten herauskopiert): Shalom hatte uns schon im September 2003 berichtet, dass er Ende Januar mit einem Ingenieur zusammen aus Buchenwald bei uns in B. angekommen war. Max war etwa 25 bis 30 Jahre älter als Shalom und Shalom erzählte mir gestern, dass dieses Max für ihn wie ein Vater war. Shalom hat ja dann später, ohne je eine Ausbildung gemacht zu haben als Elektriker gearbeitet und in einem bestimmten Elektrogeschäft in Haifa seine notwendigen Gerätschaften eingekauft. Dort hat er über seinen langen Leidensweg erzählt und darüber, dass er zuletzt mit einem Ingenieur namens Max von Buchenwald nach B. gekommen war, um dort die noch notwendigen elektrischen Arbeiten zur Inbetriebnahme der Manufaktur zur Ölgewinnung aus Ölschiefer zu erledigen. Ja, und über den Inhaber dieses Geschäftes kam es dann – welch ein Wunder – dass Shalom und Max sich 1992 in Haifa wieder trafen. Max war nach Südamerika emigriert und hatte Familie in Israel die er besuchte zu der auch und schließlich wanderte er dann in Israel ein. Nach der Befreiung in Staltach im Mai 1945 durch die Amerikaner, hatten sich ihre Wege getrennt. Das Wiedersehen nach all den Jahren in Israel war für beide mehr als ein großes Wunder. Und wieder nannte Max Shalom „seinen Sohn“, der ihm in Bisingen das Leben gerette hat, denn ohne Shaloms handwerkliche Tätigkeiten in Bisingen wäre er, Max „nichts“ gewesen, da er schon damals nicht in der Lage war auf die Masten zu klettern um seine zu Papier gebrachten Pläne zu realisieren. Es gab einige wiederkehrende Treffen, bis Max dann zwei Jahre später seinem Krebsleiden erlag.
Für mich klingt diese Geschichte absolut der Wahrheit entsprechend – zumal zwischen den Transporten vom 26. November 1944 und dem nächsten am 07. März 1945 keine anderen Zugtransporte nach Bisingen stattgefunden haben. Ein weiterer Punkt, der Shalom Stambergs Erzählung als der Wahrheit entsprechend unterstützt ist die Tatsache, dass erst am 23. Februar 1945 in Bisingen der erste „Meiler“ gezündet wurde. Eine Kurz-Legende über die Leidensodyssee Shalom Stambergs hier: Kurz-Legende Shalom Stamberg