Spuren des NSU in Südwest – Infoveranstaltung

12.12.2013 - Vortrag zur NSU Lucius TeidelbaumAm Freitgag, 12. Dezember 2013 gab es eine Veranstaltung für die vor einigen Wochen die „Alboffensive -Kein brauner Alb(t)raum“ angefragt hatte. Da die Gruppe der Vorsitzenden des Vereins schon seit einigen Jahren bekannt ist, war es möglich, eine Genehmigung für den Vortragsabend von Bürgermeister Krüger zu erhalten – auch der Vorstand des Vereins gab „grünes Licht“ dazu – die Vorsitzende des Vereins Gedenkstätten KZ Bisingen begleitete den Abend.

Lucuis Teildelbaum, Tübingen, freier Journalist und unter anderem Mitarbeiter in der „Geschichtswerkstatt Tübingen“ hielt einen bemerkenswerten Vortrag mit Einblicken in Hintergründe und Verknüpfungen der Terrorszene – stets darauf hinweisend, dass seine vielfältgen Recherchen keinen Anspruch auf tatsächliche, fertige Antworten habe. Vor 18 Besuchern referierte Teidelbaum 1 Stunde und 45 Minuten – nur gelegentlicg auf sein schriftliches Konzept blickend – ohne dass es je langweilig wurde! Viele, zum Teil erschreckende Bilder aus der Szene begleiteten sein erstaunlich breitgefächerten Ausführungen. Es wäre zu wünschen gewesen, dass sich mehr Interessenten für diesen sehr guten Vortrag im Heimatmuseum eingefunden hätten. (Foto: Hentsch)

HoZoZei 14.12.2013 - %22Brauner Sumpf%22Die Hohenzollerische Zeizung hatte ein Mitarbeiterin nach Bisingen geschickt – der sehr gute Beitrag von Leonie Maschke kann hier nachgelesen werden (der Text kann per klick (evtl-. 2x)  vergrößert werden.

Der Abend verlief ohne jegliche Störungen – Teidelbaum bedankte sich abschließend beim Verein „Gedenkstätten KZ Bisingen“, der dafür gesorgt hatte, dass die Veranstaltung im Heimatmuseum Bisingen durchgeführt werden konnte.

Shalom Stamberg spricht das Kaddisch auf dem KZ-Friedhof Bisingen

Bitte beachten – es ist eine große Datei, sie benötigt etwas Zeit bis sie sich öfnet:   Broschüre zum 10jährigen Bestehen der Gedenkstätten KZ Bisingen e.V.

Mit diesem Eintrag verabschieden wir uns aus einer großartigen Woche des 10jährigen Bestehens des Vereins „Gedenkstätten KZ Bisingen“ und danken noch einmal für die Unterstützung durch die „Landeszentrale für politisiche Bildung“, Stuttgart – Abtlg. „Gedenkstättenarbeit“, von der wir auch noch nachträglich große finanzielle Hilfe erhielten – wir bedanken uns bei der Stiftung „Erinnerung-Verantwortung und Zukunft“ in Berlin, die denn Flug und die Spesen für die Gäste aus Israel übernommen haben – und wir bedanken uns bei Bürgermeister Krüger und der Gemeinde Bisingen, bei allen Schulleitern, Freunden und  Mitgliedern, die uns vor Ort unterstützt haben. Großer Dank auch an alle, die unsere Veranstaltungen besuchten und an Sie, liebe neue Mitglieder unseres Vereins._________________________________________

Sonntag, der 1. Dezember 2013, 14Uhr: als die Vorsitzende des Vereins Gedenkstätten KZ Bisingen Shalom Stamberg im Frühjahr 2013 bei einem Telefongespräch mit Stambergs Shalom Stamberg fragte, ob er sich vorstellen kann zum 10jährigen Vereinsbestehens mit seiner Frau Selda nach Bisingen zu kommen, antworte er ohne zu zögern: „ja – ich will!“ – und im weiteren Verlauf des Gesprächs äußerte er den Wunsch, das Kaddisch, das jüdische Totengebet, auf dem Bisinger KZ-Friedhof sprechen zu können. Der Sonntag wurde als letzter Tag des Besuchs von Stambergs  für beide zu einem letzten wichtigen Höhepunkt ihres Aufenthaltes in Bisingen – so berichteten beide mehrere Male. Sehr berührt hat sie beide, dass so viele Besucher zu diesem Anlass  auf dem KZ-Friedhof Bisingen gekommen waren. Ja, an dieser Stelle geht auch nachträglich noch einmal ein großer Dank an alle, die sich aus Horb, Haigerloch, Tübingen von der Alb, von Balingen von Bisingen und Umgebung auf den Weg gemacht hatten, um durch ihre Anwesenheit an diesem Ort unseren Gästen aus Israel und den Opfern der Barbarei hier in Bisingen vor 68 Jahren Ehre zu geben. Verein Gedenkstätten KZ Bisingen 10jähriges Gedenkstunde KZ-Friedhof Bisingen  1.12.2013 -1Verein Gedenkstätten KZ Bisingen 10jähriges KZ-Friedhof 1.12.2013  -2Nach dem Anzünden der jüdischen Gedenkskerze von Selda Stamberg und einer kurzen Begrüßung durch die Vereinsvorsitzende ging das Verein Gedenkstätten KZ Bisingen 10jähriges KZ_Friedhof Bisingen -Gäste -3Verein Gedenkstätten KZ Bisingen KZ-Friedhof 1.12.2013 - Gäste -4Wort an Shalom Stamberg, der zuvor die kleinen israelischen Fahnen um den Gedenkstein drapiert hatte.  Verein Gedenkstätten KZ Bisingen 10jähriges  KZ-Friedhof Bisingen 1.12.2013 Lesung-Schülerbriefe -7 jpgVerein Gedenkstätten KZ Bisingen 10jähriges KZ-Friedhof Bisingen 1.12.2013 lesung Schülerbriefe -8Die beiden Töchter von einem befreundeten Ehepaar, das vor zwei Tagen seine Mitgliedschaft im Verein unterschrieben hatte, lasen noch vier kleine Briefe vor, die Schüler der Waldorfschule Balingen-Frommern an Selda und Shalom Stamberg geschrieben hatten (wir berichteten über die Briefe!). Trotz Verein Gedenkstätten KZ Bisingen 19jähriges KZ-Friedhof Bisingen 1.12.2013 im Gespräch -12nicht gerade zum längeren Verweilen einladender Temperatur,  gab es im Anschluss noch viele persönliche Gepräche. Verein Gedenkstätten KZ Bisingen 10jähriges KZ-Friedhof Bisingen 1.12.2013 Shalom Stamberg-BegrüßungVerein Gedenkstätten KZ Bisingen 10jähriges KZ-Friedhof Bisingen 1.12.2013 Besucher -12Begrüßung von Shalom Stamberg:  Shalom le culam – das bedeutet Frieden alle zusammen. Meine Frau Selda und ich danken Ihnen, dass Sie heute Nachmittag hier her gekommen sind. Es ist das vierte mal, dass ich in Bisingen bin – vor 10 Jahren zum ersten Mal mit meiner Frau, dann einmal allein und einmal mit meinen beiden Töchtern und meinem Schwiegersohn. Ja, es ist sehr schwer, nach 58 Jahren wieder nach Deutschland und an diesen Ort – Bisingen – zurück zu kommen. Das ist nur möglich weil vor zehn Jahren die erste Einladung von Bürgermeister aus Bisingen, Herrn Krüger, zu mir nach Haifa kam – und weil es hier Menschen gibt denen die Arbeit „gegen das Vergessen“ auf dem Herzen liegt,  und die sich  intensiv und ernsthaft mit der Geschichte und der Arbeit „gegen das Vergessen“ beschäftigen. Schon seit 10 Jahren sind sie für mich und meine Familie unsere guten Freunde, und wir danken dem Verein „Gedenkstätten KZ Bingen“ dass wir jetzt noch einmal – zum vierten Mal – hier sein konnten. Niemand von Ihnen ist für das was geschehen ist verantwortlich – aber ich habe eine Bitte an Sie alle – nicht zu vergessen – und nichts zu verleugnen, – sondern für die Geschichte Verantwortung zu tragen. Nur so kann Zukunft gebaut werden, die sich mit dem Gewissen vereinbaren lässt. Ich danke allen, die es möglich gemacht haben, dass ich heute hier noch einmal stehen kann stehen kann und werde nun das jüdische Totengebet, das  Kaddish,  im Gedenken aller Toten, die im KZ  Bisingen umgekommen sind, sprechen. Mein Zeugnis ist:  Das Jüdische Volk lebt und es wird ewig leben.    – Am Israel Chai!  – Schalom u’wracha leculam – Frieden und Segen Ihnen allen.____________________ Verein Gedenkstätten KZ Bisingen 10jähriges KZ-Friedhof Bisingen 1.12.2013 Kaddisch -Gebet  -9Verein Gedenkstätten KZ Bisingen. 10jähriges KZ Friedhof Bisingen 1.12.2013 - Sahlom Stamberg Kaddisch -10Verein Gedenkstätten KZ Bisingen 10jähriges Kz-Friedhof Bisingen 1.12.2013 - Kaddisch -*bersetzung -11Shalom Stamberg liest das Kaddisch – auch genannt das Gebet der Trauernden – und die Vorsitzende liest die Übersetzung.  Fotos: Wöhr/Hentsch  

Ein nicht alltäglicher Sonntagvormittag für Selda und Shalom Stamberg

Verein Gedenkstätten KZ Bisingen 10jähriges Frühstück mit Grebes Brielhof  1.12.2013Sonntag, der 1. Dezember 2013 – es ist der letzte Tag von Selda und Shalom Stamberg in Bisingen. Zum Frühstück in Stambergs Hotel kommen Lehrer Grebe und seine Frau – beide sich Lehrer an der „Freien Waldorfschule“ in Balingen-Frommern. Holger Grebe kam nicht mit lehren Händen – eine Bilder-CD und 32 Brief von seinen Schülern der 9. Klasse, denen Shalom Stamberg am 27. November in der Waldorfschule ein Zeitzeugnis gegeben hatte, wurden Schalom Stamberg überreicht. Es war eine Idee von Holger Grebe, die Schüler ihre Gedanken zu dem Zeitzeugnis von Shalom Stamberg aufzuschreiben, und jeder kleine Brief war ein Kleinod für sich – ein wunderschönes Geschenk, wie es besser gar nicht sein konnte für die Gäste aus Haifa. Shalom Stamberg hatte sogleich die Vision, wie die Briefe über der Doppel-Couch in seinem Gästezimmer – der Vorsitzenden sehr wohl bekannt –  die Wand zieren würden 🙂

Verein Geddenkstätten KZ Bisingen 10jähriges - Gemeinde Balingen 1.12.2013 -1Verein Gedenkstätten KZ Bisingen 10jähriges Gemeinde Balingen 1.12.2013 -2Um 9:30 stand der Besuch einer Gemeinde in Balingen auf dem Programm – Stambergs hatten als Geschenk eine wunderschöne kleine Chanukkiah mit Widmung mitgebracht – und Shalom entzündete die vier Kerzen für den 4. Tag des Chanukkah-Wunders. Die Gäste aus Israel wurden sehr herzlich empfangen und begrüßt und wie bereits in der Realschule am Freitagmorgen, wurde auch hier das Verein Gedenkstätten KZ Bisingen 10jähriges Gemeinde Balingen 1.12.2013 -3Verein Gedenkstätten KZ Bisingen 10jähriges Gemeinde Balingen 1.12.2013 -4Lied „Hevenu Shalom Aleichem“ angestimmt.

Den Gesichtern von Selda und Shaolm Stamberg ist zu entnehmen, dass den Beiden dieser Besuch sehr gut gefallen hat. Darüber sprachen sie auch noch einmal auf der Fahrt nach Frankfurt zum Flughafen – der Vormittag in der Gemeinde hatte bei ihnen einen tiefen, posiven Eindruck hinterlassen.

Verein Gedenkstätten KZ Bisingen 10jähriges Gemeinde balingen 1.12.2013 -5Ralf H., Ältester der Gemeinde und mit seiner Frau Mitglieder in unserem Verein erzählte von der Verbindung ihrer Familie mit dem Ort „KZ Bisingen“. Durch Recherchen eines Onkels von Marion.H. hatte sich vor einiger Zeit herausgestellt, dass ihr Großvater mit dem letzten  Transport am 7. März 1945 aus Buchenwald nach Bisingen gekommen war und zu den 900 jüdischen Häftlingen gehörte. In diesem Zusammenhang hatte sie auch erstmals erfahren, dass sie jüdische Wurzeln hat. Der Großvater hat das KZ Bisingen überlebt – er verstarb vor einigen Jahren. – Fotos. Hentsch